[25.11.2024]
Ortenau. Immer mehr Hebammen geben ihren Beruf auf, was die Versorgung von Schwangeren und Müttern gefährdet. Vor allem auf dem Land gibt es Regionen mit einer dramatischen Unterversorgung. Auch im Ortenaukreis wird die Situation für werdende Mütter immer schwieriger. Der Fachkräftemangel, die ungünstigen Arbeitsbedingungen und die hohen Betriebskosten verschärfen den Mangel an Hebammen.
Um dem entgegenzuwirken, hat die Kommunale Gesundheitskonferenz Ortenaukreis (KGK) von 2019 bis 2023 ein umfangreiches Projekt zur Verbesserung der ambulanten geburtshilflichen Versorgung durchgeführt. Evelyn Bressau, Leiterin des Gesundheitsamts, erklärt: „Eine zentrale Empfehlung dieses Projekts war die Einrichtung einer Vernetzungsstelle für Hebammen und Familien.“
Aufgrund der sich immer weiter verschlechternden Versorgungslage gerade im Kinzigtal ist beim Gesundheitsamt im Ortenaukreis die Vernetzungsstelle für Familien und Hebammen im Juni 2024 entstanden. Besetzt mit den beiden erfahrenen Hebammen Katrin Metzger de Ramos und Claudia Brucher, verfolgt die Stelle ein breites Ziel: „Sie soll Hebammen unterstützen, Schwangeren bei der Suche helfen, Akteure der Geburtshilfe vernetzen, neue Versorgungsmodelle entwickeln und die Gesundheitskompetenz werdender Familien stärken“, erklärt Janine Feicke, Leiterin des Sachgebiets Gesundheitsversorgung und KGK beim Gesundheitsamt.
Am 20. November 2024 lud die Vernetzungsstelle alle im Ortenaukreis tätigen Hebammen zu einem ersten Netzwerktreffen ein. Neben dem Austausch zu aktuellen Themen wurde das innovative Projekt „Hebammengeleiteter Kreißsaal“ vorgestellt. Ergänzend berichtete Andrea Bongarth vom Landratsamt Ortenaukreis über die Fachstelle „Frühe Hilfen“, ein präventives Angebot, das Familien vor und nach der Geburt unterstützt. Weitere Informationen zur Vernetzungsstelle finden Sie auf der Website des Ortenaukreises.