[20.03.2024]
Offenburg. Der Ortenaukreis engagiert sich für „P.I.N.K. Mobile Teams“, eine Beratungsstelle des Diakonischen Werks im Evangelischen Kirchenbezirk Ortenau, die Prostituierten Beratung und Unterstützung in allen wichtigen Lebensbereichen bietet.

P.I.N.K ging 2009 aus einem Bundesmodellprojekt zur Unterstützung des Ausstiegs aus der Prostitution hervor. Mit der Eröffnung der Außenstelle in Offenburg im Jahr 2021, finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, wurde das Hilfsangebot erweitert. Allerdings reichen die Landesmittel nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken; für 2024 wird ein Defizit von 20.000 Euro erwartet. Um die Fortführung der Arbeit in Offenburg zu gewährleisten, hat der Sozialausschuss des Ortenaukreises kürzlich beschlossen, diesen Betrag zur Verfügung zu stellen. Weiterhin ist geplant, in den Haushaltsjahren 2025/26 jährlich bis zu 20.000 Euro für „P.I.N.K. Mobile Teams“ zu bewilligen. Diese Entscheidung folgt einem Vorschlag der Freien Wähler im Kreistag.

Heiko Faller, Sozialdezernent des Ortenaukreises, betont den besonderen Wert der mobilen Beratung durch „P.I.N.K.“ für die Region. Die Nähe zur Zielgruppe und die Möglichkeit, die Menschen direkt in ihrer Umgebung zu erreichen, sind entscheidend für den Erfolg dieses Angebots. „Es ist niederschwellig, akzeptierend, kostenlos und anonym und steht allen Prostituierten unabhängig von ihrem Aufenthalts- und Versicherungsstatus offen“, so Faller. Die direkte Ansprache vor Ort erleichtert den Zugang zur Beratung für Personen, die aus verschiedenen Gründen zögern, selbst den ersten Schritt zu machen. Die gestiegenen Fallzahlen belegen den wachsenden Bedarf.

Moritz Schulz, Leiter des Amts für Soziale und Psychologische Dienste des Kreises, weist auf die gesundheitlichen Risiken hin, die mit der Sexarbeit verbunden sind. Durch „P.I.N.K.“ werden Prostituierte direkt und unbürokratisch erreicht. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der kreiseigenen Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten und dem Gesundheitsamt verhindert weitere gesundheitliche und soziale Probleme. „Ohne P.I.N.K. Mobile Teams Offenburg würde sich der Zugang zur vulnerablen Zielgruppe insgesamt deutlich verschlechtern, was sich aufgrund der fehlenden Kooperationsmöglichkeit dann auch nachteilig auf die Beratungsstelle des Landratsamtes auswirkt“, so Schulz.

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