Zell am Harmersbach. Mit neuen Fällen von Betrug rund um vermeintliche Krypto-Investitionen beschäftigen sich derzeit die Ermittler des Polizeipräsidiums Offenburg. In einem aktuellen Fall aus Zell am Harmersbach soll eine Rentnerin im Frühjahr 2025 ein Konto bei einer angeblichen Kryptobörse eröffnet und zunächst 250 Euro eingezahlt haben.

In den vergangenen Tagen wurde die Rentnerin von einer angeblichen Mitarbeiterin der Plattform kontaktiert. Unter dem Vorwand, auf ihrem Konto stünden Gewinne zur Auszahlung bereit, überredete die Betrügerin die Frau, einen Fernzugriff auf ihren Laptop zu gestatten. Kurz darauf wurden von ihrem Girokonto mehrere zehntausend Euro abgebucht.

Beim sogenannten Cybertrading-Fraud handelt es sich um Betrug mit Online-Investments, etwa in Aktien oder Kryptowährungen. Die Täter locken mit professionell gestalteten Webseiten und Versprechen hoher Renditen. Nach kleinen Anfangsgewinnen werden die Opfer schrittweise zu höheren Einzahlungen verleitet – bis die Plattform plötzlich verschwindet und das Geld verloren ist. Die Polizei warnt: Seriöse Finanzanbieter verlangen keinen Fernzugriff auf private Geräte. Wer Opfer eines solchen Betrugs wird, sollte umgehend Anzeige erstatten und keine weiteren Zahlungen leisten.

So schützen Sie sich vor falschen Krypto-Investments:

  • Hinter professionell gestalteten Webseiten mit Versprechen von schnellen Gewinnen stecken oft Betrüger. Wer mit kleinen Einstiegsbeträgen und hohen Renditen gelockt wird, sollte misstrauisch werden. Prüfen Sie die Plattform gründlich, bevor Sie sich registrieren oder Geld überweisen.
  • Lassen Sie sich niemals unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, Angebote zu vergleichen und Informationen zu prüfen. Sobald ein vermeintlicher „Berater“ Sie auffordert, eine Fernwartungssoftware wie AnyDesk oder TeamViewer zu installieren, ist Vorsicht geboten – das ist ein deutliches Warnsignal.
  • Seriöse Anbieter führen die Kundenverifizierung ausschließlich über sichere Verfahren wie Postident oder Videoident durch. Kopien von Ausweisen sollten niemals per E-Mail oder WhatsApp verschickt werden.
  • Geben Sie keine sensiblen Daten wie Online-Banking-Zugangsdaten, TANs oder Depotinformationen weiter und erlauben Sie keinen Fernzugriff auf Ihren Computer oder Ihr Smartphone.
  • Bei Unsicherheiten helfen die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und unabhängige Finanzberatungen weiter. Wer bereits Opfer eines Betrugs geworden ist, sollte sich sofort an die Polizei wenden und Strafanzeige erstatten.

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