[22.05.2024]
Haslach/Fischerbach. (vg) Es hat fast elf Jahren gedauert und endlich startet der Bau der neue Brücke und die Kreisstraße K5357 zwischen Haslach und Fischerbach. Beim symbolischen Spatenstich in Haslach am 21. Mai äußerte sich Landrat Frank Scherer zur außergewöhnlich langen Dauer dieses Projekts: „Normalerweise sprechen wir ja so gerne von der Ortenauer Geschwindigkeit, die wir bei unseren Großprojekten haben, anders als es in Deutschland der Fall ist. Aber an diesem Beispiel muss ich sagen, haben wir dieses Geschwindigkeitsversprechen nicht gehalten.“
Auch Regierungspräsident Carsten Gabbert war vor Ort und meinte: „Man hat ja so in Deutschland manchmal ein bisschen das Gefühl, es geht nichts mehr voran, es ist alles langsam, es ist nichts mehr möglich. Mich freut bei solchen Projekten immer, dass man sieht, dass hier sehr vieles möglich ist.“
Nach über einem Jahrzehnt dauernden Planfeststellungsverfahren, langen und zähen Auseinandersetzungen mit Grundstückseigentümern, Diskussionen um Hochwasserschutz und die besondere Konstruktion der neuen Brücke, entstand schließlich ein ganz besonderes Projekt. Die neue Brücke wird in Holz-Beton-Verbundbauweise errichtet und soll eine Länge von 136 Metern erreichen. Diese Bauweise demonstriert die Einsatzmöglichkeiten von Holz im Brückenbau in einer Länge, die in Deutschland bisher einzigartig ist.
Die Idee, die neue Kinzigbrücke in dieser Bauweise zu errichten, stammt vom Fischerbacher Bürgermeister Thomas Schneider. Die geschätzten Kosten für die neue Brücke belaufen sich auf ca. 7,6 Mio. Euro, wobei der Bau einer konventionellen Brücke aus Beton günstiger gewesen wäre. Schneider betont aber die Nachhaltigkeit des Projekts: „Zwischen 15 und 20 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen gehen auf das Konto der Zement- und Stahlindustrie. Eine solche Holzbrücke kann gleich doppelt zum Klimaschutz beitragen. Durch die Reduktion von Stahl und Zement und langfristig durch die Speicherung von CO2 in der Holzkonstruktion.“
Die Gesamtkosten für die K5357 Fischerbach-Haslach, einschließlich Brücke, Grunderwerb und Planung, belaufen sich auf 15,2 Mio. Euro. Der Straßenbau soll noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden und parallel zum Brückenbau beginnen. Zudem wird ein geschlossenes Radwegenetz zwischen Haslach und Fischerbach geschaffen. Die Kreisstraße und die Brücke werden voraussichtlich zu 50 Prozent vom Land gefördert, der Radweg sogar zu 90 Prozent.
Trotz des verregneten Wetters strahlte Haslachs Bürgermeister Philipp Saar: „Mit der neuen K5357 wird alles noch besser vernetzt, noch einfacher erreichbar. Ganz egal, ob mit Lastwagen, PKWs, Mopeds oder Fahrrädern, alle bekommen eine ausgezeichnete, schnelle und vor allem sichere Verbindung zwischen der Marktstadt Haslach und der Sonnenterrasse des Kinzigtals, der Gemeinde Fischerbach. Damit wächst noch enger zusammen, was zusammen gehört.“
Seit 2008 wurden im Ortenaukreis 13 Brücken neu gebaut und 14 Brücken saniert. Zudem sind über 92 Kilometer neue Radwege entstanden. Damit verfügen derzeit rund 86 Prozent aller dafür geeigneten Kreisstraßen über Radwege.
Die Fertigstellung der neuen Brücke ist bereits für Ende 2025 geplant. Von der berühmten Ortenauer Geschwindigkeit kann also durchaus die Rede sein.
[…] und außergewöhnlich der Ortenaukreis ist. Dabei erwähnt Scherer häufig die berühmte Ortenauer Geschwindigkeit, die man hier bei Großprojekten im Gegensatz zu Deutschland habe. Auch in der Talk-Runde ließ es […]