
[11.5.2005]
Wolfach/Kinzigtal. Zwar merklich zu warm aber auch zu regenreich und zu sonnenscheinarm konnte man den diesjährigen April einordnen. Gleich zu Beginn des Monats wurde man noch mit Sonne und angenehm milden Temperaturen um 20 Grad verwöhnt, vom 5. an war es dann zunächst einmal vorbei mit dem schönen Frühlingswetter.
Regen und sinkende Temperaturen bestimmten jetzt den Tagesablauf, am 9. gings auch tagsüber nicht mehr über fünf Grad hinaus.
Danach kam es nochmals zu einer Wetterberuhigung mit sonnigerem und wieder wärmerem Wetter, zur Monatsmitte setzte dann eine länger dauernde unbeständige Phase ein, nur am 21. und 22. gabs zwei Tage lang Schönwetter, allerdings mit morgendlichem Frost.
Letzte Niederschläge am 27. beendeten dann den Schlechtwetterabschnitt und bis Monatsende hatte dann der Vorsommer seinen Auftritt.
Rasch kletterten die Temperaturen bei südwestlichen Winden auf Werte von 25 Grad und mehr. Ein versöhnliches April-Ende nach der langen Tristesse.
Die meisten Tage des April hatten im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt ein Temperaturplus. Zu kalt war es nur vom 8. bis 10. und nochmals vom 20. bis 22. Die Abweichungen blieben aber mit höchstens drei Grad noch im moderaten Bereich. Die Überschüsse erreichten schon eher mal vier Grad und am Monatsende sogar sechs Grad. Klar dass der April auch insgesamt zu warm ausfiel.
In Wolfach betrug der Gesamtüberschuss 1,5 Grad und damit fast gleich wie im letzten Jahr wo es 1,6 zu warm war. Nachdem in den siebziger Jahren noch fast jeder April mit negativen Abweichungen abschloss hat sich in den letzten 10 Jahren eine drastische Änderung ergeben, nur noch zwei Aprilmonate blieben geringfügig unter dem 30-jährigen Mittel. An zwei Tagen sank das Thermometer im April noch unter den Gefrierpunkt, am Erdboden gab es noch an sechs Tagen Frost.
An einem Tag wurde die Sommertagsschwelle von 25 Grad überschritten, dies ist normalerweise im April noch nicht die Regel. Die höchste Temperatur wurde am 30. mit +26,7 Grad gemessen, den niedrigsten Wert registrierte der Beobachter am 22. mit -1,2 Grad.
An Regen herrscht im April kein Mangel. Es war nicht die Zahl der Niederschlagstage die mit 16 genau dem Durchschnitt entsprach, es war mehr die Menge, die in Wolfach mit 123,7 Liter pro qm doch um 26 Prozent über dem Soll lag. Damit sind im Vergleich zu den trockenen Vorjahren nun die Böden wieder mit reichlich Feuchtigkeit gesättigt. Die größte 24-stündige Regenmenge wurde am 7. mit 25,2 Liter/qm gemessen. Schneefall wurde in den Tallagen nicht mehr festgestellt, auch die Gewitteraktivität blieb im Raum Wolfach nur auf gelegentliches Wetterleuchten beschränkt.
Nicht auf die Kosten kamen die Sonnenanbeter, die Sonne schien in Wolfach zwar 118,6 Stunden lang, doch das reichte nur um das Sonnenstundensoll auf 91 Prozent anzufüllen. Mit drei heiteren Tagen gabs einen zuwenig, während die 17 trüben Tage um vier zu hoch waren. Das Bewölkungsmittel wurde zu 5,4 Achtel errechnet und lag damit um 0,1 Achtel über dem Normalwert.
Text und Grafik: Franz Schmalz
Bilder: Anke Bauer