vorne: B.Ennemoser – Obstbauberaterin Amt für Landwirtschaft; Landrat Thorsten Erny, Y.Morgenstern – Büro GIT HydroS Consult GmbH; D.Powroschnik – Büro GIT HydroS Consult GmbH hinten: E.Bruch – Stellv. Dezernentin Dezernat Ländlicher Raum Landratsamt Ortenaukreis; A.Zürcher – Amtsleiter Amt für Landwirtschaft; J.Mair - Amtsleiter Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz; S.Scheurer - Ing. Büro Himmelsbach+Scheurer Beratende Ingenieure; K.Seger - Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz Foto: Landratsamt Ortenaukreis

[20.05.2025]
Ortenau. Auch die Landwirtschaft in der Ortenau ist von der Klimakrise betroffen: Spätfröste, Dürreperioden im Frühjahr und Sommer sowie Hitzeschäden setzen insbesondere dem Obst- und Weinbau massiv zu. Besonders betroffen sind Betriebe in der Vorbergzone sowie in den Talausgängen der Kinzig, das sind Regionen, die auf sogenannten Gesteinswitterungsböden wirtschaften.

Für viele Kulturen ist eine verlässliche Bewässerung längst nicht mehr nur wünschenswert, sondern überlebensnotwendig. Gleichzeitig steigt der Druck auf die knappe Ressource Wasser, sodass eine stärkere Abstimmung der Nutzung zwischen Landwirtschaft, Kommunen und weiteren Interessengruppen erforderlich ist. Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben sich auf Initiative des Ortenaukreises bereits im März 2023 zahlreiche Städte und Gemeinden erstmals an einen Tisch gesetzt.

Das Ziel ist eine gemeinschaftliche Lösung für eine zukunftssichere Bewässerungsinfrastruktur im Kreisgebiet. Aus dem ersten Austausch ist ein konkreter Plan entstanden: 15 Kommunen haben beschlossen, unter der Federführung des Landkreises eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Diese sollte aufzeigen, wo in der Nähe bewässerungswürdiger Flächen nachhaltig nutzbares Wasser vorhanden ist und welche bestehenden Infrastrukturen genutzt oder ausgebaut werden können.

Am 13. Mai 2025 war es dann so weit – die Studie wurde offiziell an den Ortenaukreis und die beteiligten Gemeinden übergeben. Sie liefert nun die fundierte Planungsgrundlage für die nächsten Schritte. Landrat Thorsten Erny unterstreicht die Bedeutung: „Ich freue mich sehr, dass wir mit der vorliegenden Machbarkeitsstudie nun eine fundierte Entscheidungsgrundlage in den Händen halten. Nur mit einer soliden Datenbasis wie dieser kann das Thema zielgerichtet und effektiv angegangen werden.“

Die Studie liefert neben der Analyse möglicher Wasserquellen und technischer Infrastruktur auch erste Schätzungen zu den zu erwartenden Erschließungskosten. Dies ist ein wichtiger Schritt für alle Beteiligten, um nun faktenbasiert über die Realisierung einer gemeinschaftlichen Bewässerung entscheiden zu können.

Die Studie wurde in räumlich klar abgegrenzten Regionen erarbeitet. Sie wurde zu 70 % aus einem Förderprogramm des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) finanziert. Der Förderantrag wurde im Herbst 2023 gestellt und im Dezember desselben Jahres bewilligt. Die restlichen Kosten teilten sich der Ortenaukreis und die beteiligten Kommunen zu gleichen Teilen.

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