Neue Selbsthilfegruppe bei Laktoseintoleranz in Offenburg

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[16.12.2004]
Offenburg. Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung hat sich bereits im September eine neue Selbsthilfegruppe für Milchzuckerunverträglichkeit  konstituiert. Diese wird ab Januar 2005 ihre Arbeit aufnehmen und freut sich über weitere Interessenten.


Etwa jeder zehnte Deutsche kann Milchzucker aus der Nahrung nicht vollständig abbauen. Streichen die Betroffenen Milchprodukte und milchzuckerhaltige Lebensmittel weitgehend von ihrem Speiseplan, verschwinden auch die Beschwerden. Ursache dieser genetisch bedingten Erkrankung ist ein Mangel an dem Enzym Lactase, das Milchzucker (Lactose)
im Dünndarm abbaut. Viele Patienten mit Laktoseintoleranz haben einen langen Leidensweg hinter sich, weil Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe bis hin zu Koliken, Durchfall, Übelkeit und sogar Erbrechen von behandelnden Ärzten nicht richtig gedeutet werden. Bei den meisten Patienten geht die Aktivität des milchzuckerspaltenden Enzyms zwischen dem zweiten und dem zwanzigsten Lebensjahr zurück. Andere Ursachen für die oben genannten Symptome können allerdings auch tierisches Eiweiß- oder Glutenunverträglichkeit, eine Magenschleimhautentzündung, Heliobacterpylori, Magenkrebs etc. sein.

Je nach Ausmaß des Mangels müssen die Patienten mehr oder weniger auf milchzuckerhaltige Nahrungsmittel verzichten. Allerdings ist Laktose nicht nur in Milch und Milchprodukten enthalten, sondern auch in vielen Fertigprodukten, Fertigmischungen, Süßstoffen, sowie Tabletten und Arzneimitteln. Wird die Milchzuckerunverträglichkeit nicht behandelt, belastet sie die Darmflora. Das Gleichgewicht der lebenswichtigen Darmbakterien wird gestört und es steigt u.a. die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten. Das Immunsystem wird somit sehr belastet.

Die neue Selbsthilfegruppe hat sich zum Ziel gesetzt, Erfahrungen der Behandlung auszutauschen, durch regelmäßige Information das Wissen über die Krankheit zu erweitern, die Öffentlichkeit über die Probleme aufzuklären und Lebensmittelgeschäfte und Restaurants in der Region ausfindig zumachen, welche laktosefreie Nahrungsmittel anbieten.

Die Selbsthilfegruppe "Milchzuckerunverträglichkeit" trifft sich am Montag, den 10. Januar 2005 um 18.00 Uhr im Josefssaal der Josefsklinik Offenburg. Betroffene, mit Interesse an der Gruppe sollten sich diesen Termin vormerken. Es sind auch Angehörige und andere Interessierte herzlich willkommen und gerne gesehen.

Weitere Informationen erteilen die Ernährungsberatung der St. Josefsklinik (0781/471-1253) und die Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen im Landratsamt (0781/805-9771).

Text: Landratsamt Offenburg

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