[26.08.2009]
Wolfach (mk). Maria Künstle aus Wolfach ist die neue Leiterin der Notfallseelsorge der Feuerwehren im Ortenaukreis. Die 53jährige Wolfacherin übernimmt das Amt von Martin Adam aus Offenburg, der nicht mehr für das Amt zur Verfügung steht. Als Stellvertreterin steht Künstle Monique Breithaupt-Peters von der Offenburger Abteilung Fessenbach zur Seite.
Die Oberlöschmeisterin der Feuerwehr Wolfach, im Hauptberuf Leiterin eines Kindergarten, kann auf 25 Jahre Erfahrung im Feuerwehrdienst zurückblicken. Als vor zehn Jahren die Notfallseelsorge bei den Feuerwehren ins Leben gerufen wurde, war sie eines der Gründungsmitglieder. Und seither hat sich im Kreis einiges im Bereich Notfallseelsorge getan.
Seit 2003 ist die Notfallseelsorge Ortenau routinemäßiger teil in der Aalarm- und Ausrückeordnung der Integrierten Leitstelle Ortenau. Meist werden die Notfallseelsorger bei Unglücken mit Toten oder Schwerverletzten alarmiert, um Angehörigen oder beteiligten zur Seite zu stehen. Ein Hauptaugenmerk der Notfallseelsorge liegt aber auch in der Betreuung und Unterstützung von Einsatzkräften. Frei nach dem Motto „Hilfe für Helfer“ werden regelmäßig Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst begleitet. „Von der harten Heldenschiene ist man nicht nur in der Feuerwehr weggekommen, Notfallseelsorge ist mittlerweile fester Bestandteil“ beschreibt Künstle die Hintergründe ihrer Tätigkeit. Nicht nur am Einsatzort und in der Akutversorgung liegen die Stärken der Organisation. Einsatznachbesprechungen und die Einsatzverarbeitung liegen im Fokus der Notfallseelsorger. Schon in der Grundausbildung werden junge Feuerwehrleute mit den belastenden Themen des Feuerwehralltags konfrontiert und für die Hilfe der Notfallseelsorge sensibilisiert.
Mittlerweile ist Maria Künstle auch fester Bestandteil in der Führungsgruppe Kinzigtal, wo sie als Fachberaterin Notfallseelsorge tätig ist. Ihr Handeln am Einsatzort, wenn sie sich um die Betreuung von Angehörigen und Opfern kümmert, wird bei den Führungskräften als Entlastung wahrgenommen und ermöglicht diesen ein adäquateres und schnelleres feuerwehrtechnisches Handeln.
Gerne blickt Künstle auch auf einige größere Übungen der letzten zehn Jahre zurück, wo die Notfallseelsorge mit integriert wurde. So erinnert sich die aktive Feuerwehrfrau an die Katastrophenschutzübung im Reuterbergtunnel Wolfach, die Übungen am Stephanushaus in Hornberg, der Winkelwaldklinik in Nordrach oder am Kindergarten in Mühlenbach. Und weitere Übungen sollen folgen, damit die Notfallseelsorge auch zukünftig als fester Bestandteil bei der Feuerwehr in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.