[26.06.2025]
Kinzigtal. Prinzbach, ein Ortsteil von Biberach mit nur 445 Einwohnern, wurde beim Landesentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg ehrte damit das besondere Engagement der Gemeinde.
„Prinzbach zeigt, dass eine engagierte Gemeinschaft auch in einer kleinen Gemeinde Großes bewirken kann. Die Goldmedaille im Landesentscheid ist eine glänzende Bestätigung dafür, dass gelebte Heimat, nachhaltige Landwirtschaft und kreative Ideen – von den Highland-Games bis zum Hofladen mit Käserei – weit über die Dorfgrenzen hinausstrahlen“, erklärte Landrat Thorsten Erny.
Was heute mit Feriengästen, Käsereien und Gemeinschaftsprojekten glänzt, war einst von Silber geprägt. Im Jahr 1257 erstmals erwähnt, machte der Fund „von Silber in großer Menge“ Prinzbach einst zur begehrten Bergbaustadt. Doch das Glück war nicht von Dauer: Bereits um 1300 versiegten die Minen, und die Bergwerksanlagen verfielen. Heute erinnern nur noch Reste der Ummauerung an diese Ära.
Der Wandel kam Mitte des 20. Jahrhunderts – nicht durch neue Rohstoffe, sondern durch die Natur selbst: Die stille Lage, die klare Luft und die Offenheit der Menschen machten Prinzbach zum beliebten Urlaubsort. Seit dem 1. Juli 1974 gehört Prinzbach offiziell zur Gemeinde Biberach. Ein Dorf, das früher Silber förderte, wurde nun mit Gold belohnt – nicht für Bodenschätze, sondern für das, was Prinzbach heute aus eigener Kraft hervorbringt: Gemeinschaft, Engagement und Zukunftsideen.
Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ knüpft an die 1961 ins Leben gerufene Initiative „Unser Dorf soll schöner werden“ an. Von 23 teilnehmenden Dörfern schafften es sechs in die Endrunde. Die Landeskommission tourte vom 2. bis 5. Juni durch Baden-Württemberg – und war von Prinzbach offenbar begeistert.
