Tagsüber Lehrer, abends Zauberer – für Alfred Metzler die perfekte Mischung

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[25.1.205]
Gutach. Alfred Metzler ist nun schon seit vielen Jahren Lehrer, seine Freizeit gehört jedoch ganz der Zauberei. Diese beiden Lebensbereiche trennt er strikt. „Das Zaubern ist inzwischen weit mehr als ein Hobby.“, stellt er selbst fest. Er ist sehr glücklich darüber, dass ihn der Zauber-Virus wie aus heiterem Himmel gepackt hat. Mit 48 Jahren ist er noch einmal neue Wege gegangen ist. Die Magie ist jetzt zum festen Lebensinhalt geworden.


„Mein Beruf leidet zum Glück nicht darunter.“, sagt Metzler, der in Hausach gerade eine achte Klasse unterrichtet. Die Arbeit mit den Schülern macht ihm weiterhin viel Spaß und das schon seit dreißig Jahren, betont er. Zeitmanagement ist in diesen Tagen aber ein großes Thema, denn er steht immer öfter auf der Bühne, im letzten Jahr war der Kalender rappelvoll.

Noch heute erinnert er sich gut daran, wie er vom Zaubervirus infiziert wurde. Es sei ein Schlüsselerlebnis gewesen, erklärt Metzler. Ein Zauberer habe Kunststücke an seinem Tisch gemacht und das faszinierte ihn so sehr, dass er das Zaubern auch lernen wollte. 1999 kaufte er sein erstes Zauberbuch und vertiefte sich in die Materie.

Ein Jahr später stand er schon vor 500 Zuschauern auf der Bühne. Zurückblickend findet er es etwas waghalsig. „Ich bin ins kalte Wasser gesprungen.“, denn er habe gleich am Anfang schwierige Kunststücke gezeigt, das sei riskant gewesen. Die Bibliothek an „magischen“ Videos, DVD’s und Büchern wird von Jahr zu Jahr größer und sein eigenes Repertoire wächst ebenso, er zeigt inzwischen perfekte Illusionen, arbeitet mit Mentalmagie und auch einige komödiantische Einlagen hat der sympathische Gutacher nun auf Lager, wenn er abends das Bühnenoutfit angelegt hat.

Es war für ihn selbst überraschend, wie sich alles entwickelt hat. Bei Alfred Metzler bleibt der Betrachter verwundert und ratlos, wenn er wie aus dem Nichts Bälle hervorzaubert und sie zwischen den Fingern hin und her jongliert.

Alles was man mit den Händen tut liegt im direkten Blickfeld der Betrachter, deswegen sind diese Tricks besonders schwierig, gerade das reizt ihn aber besonders. Dabei zaubert er grundsätzlich mit nach oben geschlagenen Ärmeln, gebannt versuchen die Zuschauer hinter die Tricks zu kommen, dachten früher doch viele, dass sich in den Ärmeln Bälle, Münzen und Tücher oder ähnliches befinden.

Um diese Magie zu erzeugen, musste er viel üben und so hat er inzwischen schon eine bewundernswerte Fingerfertigkeit, lässt sogar Dinge schweben. Dabei bezieht er sein Publikum oft und gern mit ein. Bei Tischzaubereien wirken seine Künste noch unerklärlicher, steht der Betrachter doch direkt neben dem Magier und kann seine Kunst dennoch nicht durchschauen.

„Das Zaubern ist für mich inzwischen eine Berufung geworden.“, sagt Metzler. Natürlich ist er viel auf Achse. Der Rückhalt der Familie ist ihm sehr wichtig, vor allem wenn er oft unterwegs ist, braucht er viel Verständnis. Er ist trotz seines Erfolges auf dem Boden geblieben. „Zaubern ist letzten Endes nichts anderes als Unterhaltung.“ findet er und schmunzelt immer wieder darüber, wenn die Menschen versuchen hinter seine Tricks zu kommen, sie wollen einfach wissen, was dahinter steckt, doch das wird natürlich nicht verraten. 

Bevor er sich mit dieser Materie beschäftigte, war er mit Leib und Seele Fußballprofi bei Freiburger FC und  als Fußballtrainer wurde er 1984 Deutscher Amateurmeister mit dem Offenburger Fußballverein.

Danach beschäftigte er sich intensiv mit der Kunst, er malte in seinem Atelier wunderschöne Kunstwerke, diese Zeiten sind vorbei, obwohl er recht erfolgreich war und sich schon mit Ausstellungen einen Namen gemacht hat. Die Bilder hängen an den Wänden und erinnern an 15 Jahre Malerei. Zum Malen bleibt jetzt keine Zeit mehr. „Es war zu zeitintensiv, das habe ich der Zauberei zu liebe völlig abgehakt.“, sagte er, auch wenn dieses Hobby nicht gänzlich begraben wurde.

Wo vorher Kunst entstand, steht heute der Zylinder, aus dem sich ein Seil schlängelt und weiße Handschuhe hervorblitzen, sein Dachzimmer ist voller Zauberutensilien und hier fühlt er sich wenn er nicht auf der Bühne steht dann auch besonders wohl.

Weitere Infos: http://www.zauberhaftesintermetzo.de/ 

Text und Titelfoto: Anke Bauer
2. Bild: Stefan Hund

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