[29.5.2005]
Zum ersten Mal in diesem Jahr wurden am Freitag um 15 Uhr erhöhte Ozonwerte im Land festgestellt. Die Messstation Karlsruhe meldete den Wert 181 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft (mg/m3). Hohe Ozonkonzentrationen können bei Menschen mit besonderen Ozonempfindlichkeiten Reizungen der Schleimhäute der oberen Atemwege auslösen.
Bei Überschreitung eines Ozonwertes von 180 mg/m3 als Einstundenmittelwert wird die Bevölkerung in der betroffenen Region über Rundfunk informiert. Ozonempfindlichen Personen wird dann empfohlen, ungewohnte körperliche Anstrengungen und besondere sportliche Ausdauerleistungen im Freien zu vermeiden.
Bei Überschreitungen der sogenannten „Alarmschwelle“ für Ozon von 240 mg/m3 als Mittelwert über eine Stunde ergeht in gleicher Weise eine Information zum Schutz vor Risiken für die menschliche Gesundheit. Dieser Wert von 240 mg/m3 wurde in dem außergewöhnlich ozonreichen Sommer 2003 im Land an insgesamt 12 Tagen überschritten. Eine so hohe Anzahl von Tagen mit Ozonwerten über 240 mg/m3 trat in Baden-Württemberg zuvor zuletzt 1991 (19 Tage) auf. 2004 gab es keinen Tag mit Ozonwerten über 240 mg/m3.
Auch für die Schadstoffe Schwefeldioxid und Stickstoffdioxid gibt es nach europäischen Vorgaben „Alarmschwellen“. Bei Überschreiten dieser Werte wird die Bevölkerung ebenfalls über eine Meldung im Radio informiert. Die „Alarmschwelle“ für Schwefeldioxid beträgt 500 mg/m3, diejenige für Stickstoffdioxid 400 mg/m3. In Baden-Württemberg ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass die Schwefeldioxid- oder die Stickstoffdioxid-Alarmschwellen überschritten werden. Für Feinstaub (PM10) gibt es dagegen keine „Alarmschwelle“.
Ozon im bodennahen Bereich entsteht durch chemische Reaktionen zwischen Stickstoffoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen. Für eine dauerhafte Senkung der Ozonwerte müssen diese sogenannten Vorläufersubstanzen vermindert werden. Stickstoffoxide kommen zum überwiegenden Teil aus den Auspuffabgasen des Verkehrs. Organische Verbindungen werden durch den Verkehr und auch durch die Verwendung von Lösemitteln im gewerblichen und industriellen Bereich freigesetzt.
Die täglichen Ozonwerte werden im Internet unter www.umeg.de in der Rubrik „Aktuelle Immissionsdaten – Ozon“ veröffentlicht. Weiter wird über die Ozonkonzentrationen im Ozonansagedienst unter der Telefonnummer 0721/751076 und im Fernsehtext des SWR ab Tafel 174 informiert. Unter den angegebenen Adressen im Internet oder dem Fernsehtext des SWR finden sich auch die gemessenen Schwefeldioxid-, Stickstoffdioxid- und Feinstaub-Werte.
Text: Umweltministerium