So war das Wetter im August

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[27.9.2006]
Wolfach. Ein bislang noch nie so beobachteter Wetterkontrast unterschied die zwei Haupsommermonate des Jahres 2006. Während der Juli quasi den „Olymp“ erklomm und mit 1983 die Wetterstatistik der heissesten Julimonate in Wolfach anführt, musste sich der August mit der roten Laterne schmücken lassen. Kein August war bisher so niedrig temperiert, so naß und so sonnenscheinarm im mittleren Kinzigtal.

Normalerweise kümmert sich das Wetter nicht um kalendarische Monatswechsel. Doch diesmal war dieser auch mit einem markanten Wetterwechsel verbunden. Am 31. Juli wurde der letzte Sommertag registriert, ab 1. August war damit auf längere Zeit Schluss.

Die Schüler, die auf sonnige und warme Ferientage hofften wurden herb enttäuscht. Den ganzen August über zeigte sich der Himmel meist wolkenverhangen. Und diese Wolken hatten jede Menge Regen im Gepäck. Kaum ein Tag verging an dem es nicht regnete, die längste Regenpause dauerte gerade mal zwei Tage.

Die Temperaturen bewegten sich günstigstenfalls zwischen 20 und 25 Grad, zwischen dem 10. und 14. und nochmals ab 25. meist unterhalb der 20-Grad-Marke. Am 13. wurden gerade mal noch +13,6 Grad gemessen, Grund genug mal zu sehen ob die häusliche Heizung noch funktioniert. An einem einzigen Tag, dem 19. schaffte es die Sonne die Temperaturen über die 25-Grad-Marke zu heben.

Vergleicht man die diesjährigen August-Tagesmitteltemperaturen mit den langjährigen Mittelwerten, so liegen alle dieser Tagesmittel unter dem langjährigen Durchschnitt. Nur am 17. wurde eine minimale positive Abweichung von 0,5 Grad festgestellt. Die negativen Abweichungen erreichten zwischen dem 11. und 14. ihr Maximum mit etwa fünf Grad.

Am Ende summierte sich die Temperaturdifferenz auf – 2,2 Grad, damit war der August 2006 der kühlste in der nun fast 50-jährigen Messreihe von Wolfach. Während sonst 13 Sommertage im Mittel zu verzeichnen sind, wurde dieses Mal nur ein einziger Tag gezählt. Hitzetage mit 30 Grad und mehr waren völlige Fehlanzeige.

Doch nicht nur bei den Temperaturen machte der August negative Schlagzeilen. Die gemessene Niederschlagsmenge von  275,2 Liter/qm (241 %) bedeutete gleichfalls einen neuen Augustrekord und verwies den bislang nassesten August 1960 auf den zweiten Platz. Insgesamt fiel der Regen an 27 Tagen, auch das in einem August bislang noch nie erreicht. Die höchste Tagesmenge wurde am 24. mit 38,7 Liter/qm gemessen. Gewitter wurden an fünf Tagen registriert.

Absolut unterstes Niveau auch bei der Sonnenscheinausbeute. Gerade mal 125,6 Sonnenstunden (71%) wurden gezählt und damit auch hier die rote Laterne für den August 2006 die er vom August 1966 übernehmen musste.  Das hohe Bewölkungsmittel von 6,1 Achtel verhinderte, dass sich die Sonne häufiger zeigen konnte und stellt das höchste Augustmittel dar.

Es gab nicht einen einzigen heiteren Tag, dafür aber 16 trübe Tage – klar dass dies ebenfalls bislang noch unerreichte Werte waren. Beim Gewitter am 24. erreichte der Wind kurzzeitig Windstärke acht, die gemessene Spitzenböe wurde mit 69,5 kmh registriert.

Text und Grafik: Franz Schmalz

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