Ringen: Hofstetten bleibt Nummer 1 im Tal

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[23.12.2005]
Mühlenbach. Das Finale der Ringer-Regionalliga entschied der VfK Mühlenbach im Derby gegen den KSV Hofstetten mit 19:17 für sich und sicherte sich damit hinter Hofstetten Rang fünf der Liga. Vor über 600 begeisterten Ringerfans aus dem gesamten Tal hat sich wieder einmal bestätigt, dass Ringsport zum Glück nicht berechenbar ist, denn sonst hätte die Enders/Lauer-Zehn gewonnen oder gewinnen müssen.


Ähnlich wie schon im Vorrundenduell konnte sich der vermeintliche Favorit nicht durchsetzen. Damals bog Hofstetten überraschend mit 18:15 in die Ziellinie ein, jetzt drehte die Szurowszki-Zehn den Spieß um, obwohl dem Nachbar schon zum Auftakt ein Big-Point im Schwergewicht gelang.

Nach dem erwarteten 3:0-Erfolg von VfK-Coach Istvan Szurowszki über Daniel Dorer erkämpfte sich der Hofstetter Thomas Summ einen 3:2-Freistil-Sieg über Harald Zehnle. Zehnle hatte im Hinkampf noch glatt mit 3:0 triumphiert. Durch den Stilartwechsel in der Rückrunde hatte Favorit Hofstetten nun auch noch die eindeutig besseren Karten.

Für eine Vorentscheidung hätte jetzt Michael Dold durch einen Sieg über Josef Vollmer sorgen können, doch der Hofstetter verlor exakt mit demselben Ergebnis (0:1,0:1,0:1) wie in der Vorrunde, damals allerdings gegen Bruder Klaus Vollmer im griechischen Stil. So blieb es spannend, ganz nach dem Geschmack der vielen Fans.

Im zweiten Schwergewicht entschied der Zwiegriff die Begegnung zwischen Sebastian Eble und Lorenz Kopp. Dreimal musste der Unparteiische Dieter Ückert aus Singen in seinem letzten Kampf als Mattenleiter die Münze werfen, weil innerhalb der zwei Kampfminuten keine technischen Wertung fiel. Dreimal konnte sich Kopp durchsetzen und für seinen KSV auf 6:8 verkürzen.

Die alles entscheidende Begegnung fiel dann kurz vor der Pause. Markus Burger musste gegen seinen Kontrahenten Michael Volk gewinnen, um den VfK im Gleichgewicht zu halten. Volk – immerhin 3:1-Vorrundensieger über Burger – war gewarnt, denn der Mühlenbacher schulterte zuletzt alle seine Gegner.

Mit 3:3, 6:0, 4:2 und 1:4 ging es in die letzte Runde, in welcher der Hofstetter trotz einer 1:0-Führung disqualifiziert wurde. Statt eines 3:2-Sieges oder einer 2:3-Niederlage, wurde der Fight nun mit 4:0 für Mühlenbach gewertet. Die Gastgeber entschwebten durch diesen überraschenden Vierer auf Wolke sieben, führten mit 12:6, während die Gäste natürlich enttäuscht waren.

Mit diesem Break im Vorteil schlug der VfK zum Matchgewinn in der zweiten Schicht auf. Jetzt musste nämlich nur noch Thomas Ette gegen Markus Schwörer gewinnen, um alles klar zu machen. So war es dann auch. Und weil gleich im Anschluss vier Punkte von Franz Vollmer gegen Robin Ketterer eingeplant werden durften, zog die Szurovszki-Zehn auf 19:7 davon. Hofstetten hätte jetzt noch drei Schultersiege bringen müssen, um wenigstens das Unentschieden zu sichern, doch dafür war der VfK zu stark. Der KSV gewann die drei letzten Duelle, holte zehn Punkte in Folge, doch es reichte nur noch zur Ergebiskorrektur von 19:17.

Mühlenbach siegt im Derby und Hofstetten bleibt die Nummer eins im Tal. Damit konnten alle leben und anschließend auch feiern. Und wenn es auch einige Tränen gab, Ringen ist und bleibt ein Mannschaftssport, in welchem alle gewinnen oder alle verlieren. Das musste Mühlenbach in Hofstetten erfahren und jetzt war es eben umgekehrt.

Die Diskussionen über wenn und aber, die nicht gegebenen oder geschenkten Punkte, außerhalb oder innerhalb, Schultersieg oder nicht – jeder sieht es aus seiner Sichtweise und meint es am besten erkannt zu haben. Das ist das Prickelnde am Ringsport und zum Glück sorgen diese Dinge auch im nächsten Jahr wieder für ausreichend Gesprächsstoff – auch wieder in der Neuauflage des Derby’s, das jetzt unentschieden steht.

Die Kämpfe:

55 G Istvan Szurovszki – Daniel Dorer 2:1, 4:0, 2:0
60 F Josef Vollmer – Michael Dold 1:0, 1:0, 1:0
66 G Markus Burger – Michael Volk 3:3, 6:0, 4:2, 1:4, 1:1 DS
66 F Franz Vollmer – Robin Ketterer 9:0, 6:0, 6:0
74 G Arnold Allgaier – Stefan Schwendemann 1:4, 0:3, 0:6
74 F Georg Vollmer – Mario Allgaier 0:1, 0:6, 0:1
84 G Paul Vollmer – Mario Lauer 0:6, 0:6, 0:3 SS
84 F Thomas Ette – Markus Schwörer 1:0, 0:1, 3:0, 1:0
96 G Sebastian Eble – Lorenz Kopp 0:2, 0:2, 0:1
120F Harald Zehnle – Thomas Summ 1:0, 1:0, 1:4, 0:1, 0:1

Text und Bilder: Adolf Gegg      

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