[27.12.2005]
Wolfach. Franz Schmalz beobachtet das Wetter täglich und so erfreut er uns heute wieder mit einem Wetterbericht der besonderen Art, er hat das Novemberwetter für uns analysiert: Das Novemberwetter zeigte in diesem Jahr eine deutliche Zweiteilung. Stand die erste Monatshälfte noch im Zeichen sonniger und milder Herbstwitterung, machte sich in der zweiten Hälfte der Winter mit Schnee und frostigen Temperaturen bemerkbar. Insgesamt war der Monat etwas zu kalt, merklich zu trocken und sonniger als normal.
Mit Tageshöchstwerten um 15 Grad startete der Nebelmond sehr mild, leider war es dabei nicht ganz beständig, sodaß immer wieder Wolken und Regen das positive Bild störten. Besonders der 2. und 4. zeigten sich recht naß. Nachdem am 5. die Niederschläge ausklangen, folgte eine ruhige herbstliche Wetterlage mit immer noch recht milden Temperaturen.
Tagsüber schaffte die Sonne es immer noch, die Temperaturen über die Zehn-Grad-Marke zu heben. Nachts blieb es frostfrei. Ab dem 14. war es dann vorbei mit dem milden Wetter. Statt aus dem milden Südwesten wehte die Luft nun mehr aus dem ausgekühlten Osten heran. Mitte des Monats wurde es nun auch wieder unbeständiger mit zeitweiligen Regenfällen.
Am 18. grüsste der erste Schnee von den Bergen des mittleren Kinzigtals. Weiter sinkende Temperaturen ließen auch im Tal die Schneeflocken tanzen, doch zu einer Schneedecke reichte es zunächst nicht. Doch in der Nacht zum 25. brachte ein neues Schneetief auch den Niederungen des Kinzigtales eine erste geschlossene Schneedecke.
Weiterer Schneefall am 25. erhöhte die Schneedecke nochmals, dann folgten zwei winterlich-kalte Tage, wobei der 26. sogar ganztägigen Frost hatte. Der frühe Wintereinbruch war allerdings nur von kurzer Dauer, etwas mildere Luft und Regen sorgten schnell für Tauwetter in den Tallagen. Auf den Bergen allerdings hielt sich der Schnee weiter.
Die Tagesmittelwerte wiesen in der ersten Novemberhälfte noch meist positive Abweichungen auf. Lediglich am 6. und 7. war es geringfügig zu kalt im Vergleich zum dreißigjährigen Mittel. Waren die ersten Tage noch bis zu fünf Grad zu warm, folgten ab 8. noch Tage mit positiven Abweichungen von etwas mehr als zwei Grad.
Ab Mitte des Monats blieben die Temperaturen dann dauerhaft unter dem langjährigen Mittel. Besonders kalt war es am 26., hier blieb das Tagesmittel um gut sieben Grad unter der Normaltemperatur für diesen Tag. Da die negativen Abweichungen etwas kräftiger ausfielen als die Überschüsse blieb die Mitteltemperatur des November mit +4,0 Grad um 0,6 Grad unter der Norm.
Die höchste Temperatur des Monats wurde am 4. mit +16,7 Grad gemessen. Recht frostig war es am Morgen des 27. mit – 7,4 Grad, am Erdboden über Schnee war es sogar -10,2 Grad kalt. Im Normalbereich waren die neun Frosttage und ein Dauerfrosttag angesiedelt.
Die trockene Herbstwitterung setzte sich auch im November weiter fort. Die Sollregenmenge wurde bei weitem nicht erreicht, denn mit 52,2 Liter/qm wurden gerade 45 Prozent der langjährigen Durchschnittssumme ermittelt. Der Niederschlag verteilte sich auf 14 Tage (-1), an sieben Tagen schneite es bzw. mischte sich Schnee in den Regen. Die größte Tagesmenge wurde am 4. mit 17,8 Liter/qm gemessen. Eine geschlossene Schneedecke lag während vier Tagen. Sie erreichte eine maximale Höhe von sieben Zentimeter.
Der November sonst als trüber Nebelmonat verschrieen wurde diesem Negativimage in diesem Jahr nicht gerecht. Besonders in der ersten Monatshälfte schien die Sonne recht oft und am Ende des Monats konnten 70,7 Sonnenstunden in Wolfach gezählt werden, immerhin 20 Prozent mehr als erwartet werden durften.
Die durchschnittliche Bewölkung errechnete sich auf 6,2 Achtel und war damit um ein Achtel geringer. Heitere Tage gab es einen, die Zahl der trüben Tage lag mit 16 um zwei Tage unter dem Durchschnitt. Der Wind der in vielen Jahren im November schon sehr stürmisch werden kann, war die meiste Zeit nur ein laues Lüftchen, gerade mal an drei Tagen wurde in Böen die Windstärke sechs erreicht.
Text und Grafik: Franz Schmalz