Nachwuchs bei Familie Feuersalamander gesichert

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[18.9.2006]
Fischerbach. Als Rudi Allgaier vom Naturschutzbund Deutschland e. V., Gruppe Mittleres Kinzigtal e. V. von Wanderern erzählt bekam, dass sie in Fischerbach in einem Bach sehr viele junge Feuersalamander gesehen hatten, war es für ihn ein Grund zu besonderer Freude. Diese Lurche sind in der Gegend eigentlich sehr selten. Als er den Bach in dem Fischerbacher Seitental selbst inspizierte, staunte er nicht schlecht:

In vier seichten Staubecken wuselte es unter Wasser und hier konnte er sie in aller Ruhe beobachten. Sogar ihre Kiemen waren in dem Niedrigwasser noch sehr gut zu erkennen. „So viele habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen.“, betonte er glücklich.

In direkter Nachbarschaft zu Köcherfliegen und Kaulquappen einer Froschart fühlen sie sich derzeit im kühlen Fischerbacher Bachwasser pudelwohl. In dieser Kinderstube sind sie sicher, es scheint keine Fische zu geben, schätzt Allgaier. Steigt das Wasser sind sie hier sogar vor dem Wegspülen einigermaßen geschützt und finden genügend zu futtern. Es muss am kühlen und feuchten Wetter liegen, dass Familie Salamander heuer so viel Nachwuchs gezeugt hat.

Sind sie groß, leben die Tiere an Land. Wenn Rudi Allgaier für die Volkshochschule zu Exkursionen zum Thema „Kröte, Feuersalamander & Co.“ in der Region unterwegs war, gehörte dieses Fischerbacher Seitental bisher nicht zu seinen Zielen, umso überraschter war er über diesen Fund. Er waren dem Lurch bisher leider nur selten begegnet. „Man musste sie schon suchen.“, erklärte er. „Der Fischerbacher Bach ist schön kalt.“, genauso mögen sie es, erklärte er zufrieden. Sie finden genügend Verstecke. Die meisten Kinder kennen die Tiere mit ihrer schönen Signalfärbung eigentlich nur aus der Schuhwerbung.

Info:

Der Feuersalamander:

Der Feuersalamander gehört zur Gruppe der Lurche. Der Salamander ist eigentlich ein Landtier, bei Regenwetter ist er mit ganz viel Glück zu entdecken. Sie setzten ihre Larven nur in ganz klares, sauberes Wasser ab. Ideal sind dafür Waldbäche. Sind sie noch klein, sind die Tiere nicht besonders hübsch, ihre wahre Schönheit offenbart sich erst, wenn sie groß sind. Sie sind eher langsame Tiere, sie schützen sich ihrer Schutzschicht gegen Fressfeinde.

Ihr auffälliges Aussehen signalisiert „Ich bin giftig.“, hinter seinen Ohren sitzen Giftdrüsen, mit denen er Füchse, Hunde oder Katzen in die Flucht schlagen kann. Unter starkem Stress stehende Tiere sind sogar in der Lage, das Gift in dünnen Strahlen bis über einen Meter weit auszustoßen. Ihr Hautsekret ist ein guter Schutz. Feuersalamander werden etwa zwanzig Zentimeter lang und versteckt sich bei Tag unter Steinen oder in Erdhöhlen, da er meist nachtaktiv ist. Sie können übrigens ziemlich alt werden, ein Lebensalter von 15 bis 25 Jahren können sie erreichen. Der hübsche Lurch steht übrigens auf der „Roten Liste“ der Bundesrepublik, er ist eine gefährdete Tierart.

Text und Bilder: Anke Bauer

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