[10.2.2005]
Ortenaukreis. Das Kreiskrankenhaus in Oberkirch hat als zweite Klinik in der Trägerschaft des Ortenaukreises – das Kreiskrankenhaus Achern ist bereits zertifiziert – für sein Qualitätsmanagement die offizielle Auszeichnung nach dem KTQ-Verfahren erhalten.
Es handelt sich hierbei um ein bundesweit anerkanntes und speziell für Kliniken entwickeltes Verfahren. KTQ steht für Kooperation für Transparenz und Qualität im Krankenhaus. Die Einrichtung wird gemeinsam von Kostenträgern und Leistungserbringern getragen.
Im Rahmen einer Feierstunde am 10. Februar 2005 in der Eingangshalle der Klinik in Oberkirch übergab Landrat Klaus Brodbeck das Zertifikat an die Krankenhausleitung. Die Zertifizierung sei Ausdruck einer hervorragenden und qualitätsorientierten Arbeitsweise und Leistungsbereitschaft eines Krankenhauses. Eine effiziente und patientenorientierte Behandlung sei somit gewährleistet.
„Die Gesundheit der Menschen ist ein hohes Gut. Es muss daher unser aller Ziel sein, auch weiterhin für eine zukunftsfähige Gesundheitspolitik einzustehen, für die das Wohl unserer Patientinnen und Patienten das Maß aller Dinge ist und bleibt", betonte Landrat Klaus Brodbeck. Dazu trage ein gutes Qualitätsmanagement, wie es jetzt dem Kreiskrankenhaus Oberkirch bescheinigt werde, entscheidend bei. Er sprach allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen Glückwunsch zu der erfolgreichen Zertifizierung aus und bedankte sich für ihr außergewöhnliches Engagement.
Der Ortenaukreis hatte als Träger der Kreiskliniken auf Initiative von Landrat Klaus Brodbeck im Jahr 2001 das Thema Qualitätsmanagement aufgegriffen und den Kliniken die baldige Umsetzung zur Aufgabe gemacht. Damit war das Ziel verbunden, bis spätestens zum Ende des Jahres 2006 eine Zertifizierung zu erreichen.
Das Kreiskrankenhaus Oberkirch hat sich dieser Herausforderung umgehend gestellt. So wurden zunächst drei Mitarbeiter aus verschiedenen Berufsgruppen zu Qualitätsmanagementbeauftragten ausgebildet.
Mit nicht unbeträchtlichem finanziellem Aufwand und enormem Engagement aller Beschäftigten wurde in kurzer Zeit ein effizientes Qualitätsmanagement eingeführt. Darin eingebunden sind sämtliche Bereiche des Krankenhauses. So wurden vor gut zwei Jahren sechs Arbeitsgruppen gebildet, die berufsübergreifend besetzt und unter der Leitung von Dr. Meinrad Heinrich, Oberarzt der Inneren Abteilung, Martin Huber, stellvertretender Verwaltungsdirektor und Marco Porta, Pflegedirektor, die als Qualitätsmanagementbeauftragte die Entwicklung vorantrieben, die Qualitätskriterien nach KTQ erarbeitet haben. „Die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben viel Arbeit geleistet, um ans Ziel zu kommen. Es war ein langer, aber erfolgreicher Weg. Besonders anzumerken ist, dass das Kreiskrankenhaus Oberkirch diese Herkulesaufgabe ohne zusätzliches Personal geschultert hat", so die drei Qualitätsmanagementbeauftragten des Kreiskrankenhauses Oberkirch.
Bereits in dieser Zeit konnten viele kleine und große Verbesserungen für Patienten und Personal umgesetzt werden. So zum Beispiel die Einführung des Beschwerdemanagements, die Festlegung ärztlicher Standards und die Zufriedenheitsbefragung der Patienten. Auch zahlreiche kleinere Verbesserungen, wie die Neuorganisation bei der stationären Patientenaufnahme, wurden realisiert.
Höhepunkt des Zertifizierungsverfahrens war im Dezember 2004 die erfolgreiche Fremdbewertung. Zu diesem Zeitpunkt hatten lediglich etwa einhundertfünfzig der über 2200 Kliniken in Deutschland diese Prozedur mit Erfolg abgeschlossen. Die Fremdbewertung wurde durch eine dreiköpfige Jury aus Krankenhausexperten vorgenommen. Im Rahmen der Bewertung fand eine Überprüfung des Qualitätsmanagements in „kollegialen Dialogen und Begehungen" statt. Nicht nur die Mitglieder der Krankenhausleitung, sondern auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus fast allen Abteilungen und Bereichen wurden zu Kriterien des Qualitätsmanagements befragt.
Mit dem Ergebnis kann das Kreiskrankenhaus Oberkirch mehr als zufrieden sein. Der rund 50-seitige Zertifizierungsbericht stellt der Klinik ein positives Zeugnis aus. Die gute Atmosphäre, das Engagement der Bediensteten und der offene und kooperative Umgang innerhalb des Hauses werden darin ausdrücklich hervorgehoben.
Text: Landratsamt Ortenaukreis