Kompromissvorschlag soll Existenz von Kindertageseinrichtung sichern

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[07.4.2005]
Lahr. Bei der Finanzierung der Lahrer Kindertagesstätte "Die kleinen Strolche" zeichnet sich nach einem vermittelnden Gespräch durch Landrat Klaus Brodbeck eine konkrete Lösung ab. Bei dem Gespräch, zudem Landrat Klaus Brodbeck kürzlich die Bürgermeister aus Friesenheim, Kippenheim, Mahlberg und Seelbach sowie die Sozialbürgermeisterin der Stadt Lahr, Brigitte Kaufmann, eingeladen hatte, wurde ein Kompromissvorschlag zur Finanzierung der von den Umlandgemeinden belegten Plätze in der Lahrer Kindertagesstätte gefunden.



Er sieht vor, dass sowohl die Stadt Lahr als Standortkommune als auch die Umlandgemeinden, aus denen Kinder die Einrichtung besuchen, jeweils 31,5 Prozent der Betriebskosten übernehmen. Damit würde die Stadt Lahr die Gelder aus der Landesförderung an den Träger weiterleiten. Die Umlandgemeinden, die eine Ganztagsbetreuung in diesem Umfang noch nicht selbst anbieten können, würden sich in gleicher Höhe an der Finanzierung beteiligen. Wenn die jeweiligen Gemeinderäte dem Kompromissvorschlag zustimmen, wäre damit die durch das Kindergartengesetz vorgesehene Mindestförderung von 63 Prozent erfüllt. Die restlichen Betriebskosten finanziert der Träger durch eigene oder durch weitere Fördergelder.

Landrat Brodbeck sieht in diesem Kompromissvorschlag einen fairen Ausgleich und eine gerechte Verteilung der finanziellen Belastung. Er hoffe, so Brodbeck, dass "Die kleinen Strolche" mit dieser Regelung, die ab dem Kindergartenjahr 2004/2005 gelten soll, bald eine gesicherte Finanzierungsgrundlage erhalten werde.

Landrat Brodbeck hatte in dem Gespräch deutlich gemacht, dass der weitere Bestand dieser Einrichtung dem Ortenaukreis als Träger der Jugendhilfe und der Kommunalen Arbeitsförderung ein wichtiges Anliegen sei. Die Einrichtung ermögliche mit ihrer Ganztagsbetreuung von 6 Uhr morgens bis 19 Uhr abends bei nur fünf Schließtagen im Jahr insbesondere allein erziehenden Frauen eine Erwerbstätigkeit und damit die Unabhängigkeit von öffentlicher Unterstützung, so der Landrat.

Alle am Gespräch Beteiligten waren trotz der bekannten angespannten Finanzlage der Kommunen bemüht, eine Verständigung zu erzielen. Die Bürgermeister der Umlandgemeinden kündigten zudem an, selbst Angebote der Ganztagsbetreuung einzurichten oder auszubauen. Damit soll gewährleistet werden, dass künftig am Wohnort der Kinder bedarfsgerechte Angebote zur Verfügung stehen.

Landrat Klaus Brodbeck hatte zu dem Gespräch eingeladen, nachdem zunächst in einer Sitzung des Jugendhilfeausschusses des Kreistages am 22. Februar 2005 keine Lösung zur umstrittenen Finanzierung von Kindergärten mit gemeindeübergreifendem Einzugsgebiet gefunden werden konnte. Auch in der Frage der Mitfinanzierung der Waldorfkindergärten durch Wohnsitzgemeinden außerhalb der Standorte in Offenburg, Lahr und Gengenbach wird sich der Ortenaukreis in den kommenden Wochen um eine einvernehmliche Lösung mit den Beteiligten Städten und Gemeinden bemühen.

Text: Landratsamt Ortenaukreis

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