[19.9.2006]
Mühlenbach. 600 Zuschauer konnten beim Derby der Ringer-Regionalliga mit dabei sein, als der KSV Hofstetten beim gastgebenden VfK Mühlenbach mit 23:12 die Nase vorn hatte. Die Hofstetter überzeugten die restlos begeisterte Zuschauerschar.
Die Szurovszki-Zehn probierte zwar alles und hatte extra für den Ringerhit des Jahres gegenüber dem Auftaktsieg über Viernheim auf vier Positionen umgestellt, doch nutzte dies gegen einen in konditioneller Hinsicht bärenstarken KSV nichts. Im Gegenteil, die Lauer/Krämer-Staffel zeigte sich völlig unbeeindruckt und siegte auch in dieser Höhe durchaus verdient, denn es gab nicht einen einzigen engen Kampf, der über fünf Runden hätte entschieden werden müssen.
Die Hochrechnungen früherer Derby’s, bei welchen die Gastgeber vor allem in den leichten und hohen Gewichtsklassen auf deutliche Vorteile bauen konnten, gehören seit dem letzten Kampftag der Vergangenheit an. Gut, der VfK klammerte sich an den Strohhalm, möglichst viele Punkte im ersten Kampfabschnitt – wie in früheren erfolgreichen Zeiten oft bewiesen – zu sammeln, um nach der Pause mit einer deutlichen Führung im Rücken den Vorsprung so lange wie möglich zu verteidigen.
Doch daraus wurde nichts, denn Hofstetten durchkreuzte auch diese Pläne durch eine taktische Meisterleistung und vor allem, wie erwähnt durch Kondition.
So führten die Gäste nach fünf von zehn Kämpfen eigentlich überraschend mit 9:8 Punkten, ein Ergebnis, das vor allem die Gastgeber schockte.
Im Fahrplan des VfK erfüllte zunächst Papiergewichtler Istvan Szurovszki die Hoffnungen der Gastgeber mit einem 3:0-Auftaktsieg über Daniel Dorer. Diese Führung galt es nun für Harald Zehnle im Schwergewicht gegen Markus Herr auszubauen. In der ersten Kampfrunde sah es auch noch danach aus, denn Zehnle ging mit 3:1 Punkten in Führung. Dann konterte jedoch Herr, machte wichtige Punkte im Stand, und holte sich die nächsten drei Runden zum Sieg.
Nun lag es an Klaus Vollmer, den hauchdünnen 4:3-Vorsprung gegen Michael Dold deutlich zu vergrößern. Vollmer überzeugte, doch auch Dold verhielt sich taktisch klug, indem er keinen Vierer zuließ. Der VfK legte durch diesen 3:0-Punktsieg auf 7:3 vor und hoffte nun auf Thomas Ette. Dieser traf jedoch auf Hofstettens Neuzugang Daniel Hofer und musste dessen Überlegenheit anerkennen – nur noch 7:6 aus Sicht des VfK.
Die eigentliche Überraschung dann gleich in Anschluss, denn aus dem erwarteten ‚Heimsieg’ von Franz Vollmer über den Oldy von Hofstetten Hansi Megerle wurde nichts. Megerle siegte mit 3:1-Kampfrunden und holte mit 9:8 die Führung erstmals nach Hofstetten. Diesen Erfolg von Megerle hatten nicht viele auf ihrer Rechnung. Für Insider war es vielleicht keine Überraschung, denn Franz Vollmer wechselte extra von 74 kg in die 66 kg-Klasse und machte dabei immerhin sechs Kilogramm Gewicht. Dennoch, zumindest die Art wie Hansi Megerle gewann, verdient mehr als nur Anerkennung.
Nach der Pause musste dann auch die VfK-Fan-Gemeinde einsehen, dass gegen diesen nun wie entfesselt auf ringenden KSV Hofstetten kein Kraut gewachsen war. Sebastian Eble konnte Mario Lauer nicht stoppen und auch Stefan Ketterer war es nicht möglich, Michael Volk aus der Erfolgsspur zu drängen.
Lediglich Georg Vollmer blieb es nach der Pause vorbehalten, das Fähnlein des VfK in den Wind zu stellen, indem er sich gegen Mario Harter einen 3:1-Sieg erkämpfte. Die beiden Schlussbegegnungen gehörten dann wieder dem KSV Hofstetten, wenngleich Matthias Ketterer und Arnold Alllgaier gegen Mario Allgaier beziehungsweise Stefan Schwendemann nicht enttäuschten.
Das Derby hielt war es versprach. Doch im Gegensatz zum letzten Jahr schien der VfK ein wenig überfordert und vielleicht noch nicht ganz topfit. Teil zwei des Derby’s wird in sieben Wochen in Hofstetten angepfiffen, Zeit genug um sich zu erholen, dann vielleicht dann mit umgekehrten Vorzeichen.
Die Begegnungen auf einen Blick
55 F Istvan Szurovszki – Daniel Dorer 5:0, 2:0, 2:0
60 G Klaus Vollmer – Michael Dold 3:1, 5:0, 4:2
66 F Franz Vollmer – Hansi Megerle 3:0, 1:2 ,0:7, 0:6
66 G Stefan Ketterer – Michael Volk 0:6, 0:8 ,0:6 (TÜ)
74 F Matthias Ketterer – Mario Allgaier 0:3, 1:6, 1:5
74 G Arnold Allgaier – Stefan Schwendemann 4:4, 0:3, 2:3, 1:5
84 F Georg Vollmer – Mario Harter 3:4, 4:2, 3:2, 6:0
84 G Sebastian Eble – Mario Lauer 0:6, 0:6, 1:5
96 F Thomas Ette – Daniel Hofer 0:5, 1:3, 0:5
120 G Harald Zehnle – Markus Herr 3:1, 1:3, 1:2, 1:2
Infos & Bilder: Adolf Gegg