Hirtensingen vor großartiger Kulisse

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[03.01.2012]
Haslach. Wenn das Hirtensingen am vorletzten Tag des Jahres traditionsgemäß den Reigen der vielen Veranstaltungen in Haslach  beschließt, versammeln sich die Besucher im malerischen Goldenen Winkel. Denn die romantische Atmosphäre dieser unvergleichlichen Kulisse in der historischen Altstadt beeindruckt immer wieder.

 

 

 

Stall, Krippe mit Jesuskind und Riesenchristbaum bildeten auch in diesem Jahr die malerische Kulisse für das traditionelle Hirtensingen im Goldenen Winkel.

 

 

Da ist der große, beleuchtete Christbaum in der Mitte, daneben der Stall mit der Krippe und dem Jesuskind sowie das knisternde Lagerfeuer mit einem darüber hängenden Topf. Hauptanziehungspunkt für alle großen und kleinen Kinder war auch heuer wieder der Schafpferch von Schäfer Alois Franz , in dem zwei Muttertiere mit drei Jungen auf Heu und auf Stroh mit ihrem überaus belebenden Blöken auf sich aufmerksam machten. Dazu kam noch der würzige Duft von Glühwein, Punsch und den „Duweschnecken“, der die Gassen mit den schmucken Fachwerkhäusern durchzog.

Da die Temperaturen in diesem Jahr verhältnismäßig mild waren und auch der Himmel seine Schleusen nicht öffnete, hatte sich auch eine erfreulich große Zuhörerschar von Einheimischen und vielen Gästen aus den umliegenden Gemeinden, ja sogar eine Familie aus der Zürich eingefunden, um den altüberlieferten Weihnachts- und Hirtenliedern zu lauschen. Wie ausgezeichnet beim aufmerksamen Publikum alles ankam wurde darin deutlich, dass viele Liedvorträge mitgesummt wurden, besonders natürlich die traditionellen Haslacher Weihnachtslieder. Mit Texten und Gedichten, gehaltvoll dargeboten von Norbert Grießbaum und den klangvollen Weisen der Instrumentalgruppe  wurden die von Volker Abt eingeübten und von den Hirtensängern mit spürbarer Andacht vorgetragenen Lieder gelungen bereichert. Wie immer begleiteten Martin Müller mit seiner Gitarre und Günther Stöhr am Fagott die Lieder in angemessener Weise. Nach den Schlussworten von Hauptinitiator, Denker und Lenker Walter Grießbaum bedeutete das gemeinsam gesungene „O du fröhliche“ den Abschluss dieser überaus lieb gewonnenen Haslacher Tradition in der besinnlichen Zeit zwischen den Jahren.

Walter Grießbaum möchte als „Chef“ zurücktreten“

Zur großen Überraschung aller Anwesenden gab der bisherige Hauptinitiator, Denker und Lenker des traditionellen Hirtensingens im Goldenen Winkel nach dem Schlusslied nach 28 Jahren seinen Rücktritt bekannt.

OT: Was bewegte Sie zu dieser Entscheidung?

Grießbaum: Leider muss ich mein Amt aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Ich möchte es in jüngere Hände legen oder auf mehrere Schultern verteilen. Alles allein zu bewältigen, ist mir aber nicht mehr möglich.

OT: Sie sind der Mitbegründer des Hirtensingens vor fast dreißig Jahren. Deshalb gehören Sie auch zu den Männern der ersten Stunde und wissen am besten Bescheid, was alles zu tun ist.

Grießbaum: Angefangen von den zahlreichen Proben mit den Sängern, dem Zusammenwirken mit der Instrumentalgruppe über rein handwerkliche Aufgaben wie Auf- und Abbau der großen Krippe, dem Aussuchen und Überwachen des Aufstellens der großen Tanne als Christbaum bis hin zu den verwaltungsmäßigen Aufgaben rund um das Einholen der Genehmigungen, die Verhandlungen mit Behörden und Amtsstellen war immer ein enormer zeitlicher Aufwand zu bewältigen, der auch in Zukunft nicht mehr von einer einzigen Person allein zu schaffen ist.

OT: Wie geht’s weiter mit dem Hirtensingen?

Grießbaum: Es wird weiter gehen, allerdings werden sich mehrere Personen die Verantwortung und die Zuständigkeiten teilen. Da wir in den Reihen unserer Sänger etliche engagierte Aktive haben, die weitaus jünger sind als ich, bin ich deshalb sehr zuversichtlich, dass auch am 30. Dezember 2012 das Hirtensingen hier im Goldenen Winkel wieder hoffentlich recht viele Besucher zusammen führen und erfreuen wird.

OT: Wie sieht dann Ihre eigenes Mitwirken aus?

Da mich die Freude am Singen der schönen und erhaltenswerten Lieder, der große Zuspruch seitens der immer zahlreichen Besucher und deren dankbarem Beifall für alle Mühen entschädigte, werde ich auch weiterhin als Sänger dabei sein und wo nötig auch als Helfer und Ratgeber zur Seite stehen.

 

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