[5.9.2004]
Mittleres Kinzigtal. Es ist noch gar nicht so lange her, dass man Groß und Klein zu den Erdbeerfeldern pilgern sah, bepackt mit Körben und Schüsseln wurden die leckeren knallroten Erdbeeren selbst gepflückt oder beim Bauern gekauft. Nun bietet der Gabentisch der Natur die nächste gesunde Leckerei – es ist Zwetschgenzeit.
Die prallen Früchte sind vielerorts nun wieder bei den Selbstvermarktern in der Umgebung zu erstehen und landen dann zum Beispiel als leckerer Kuchenbelag auf dem Familientisch. Besonders interessant ist es für die lieben Kleinen, mit den Eltern die Früchte dort zu kaufen, wo sie wachsen und zwar in einem der vielen Verkaufsstände, die ihre Kunden mit großen Schildern auf ihre Verkäufe hinweisen. Der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) rief nun dazu auf, dieses frische Angebot auch zu nutzen.
Als bundesweit führende Zwetschgen-Anbauregion kann Baden in diesem Jahr eine überdurchschnittliche Ernte an den blauen Früchten einfahren. Mit mehr als 20.000 Tonnen erwarten die heimischen Obstbauern einen in Menge und Qualität zufriedenstellenden Ertrag. Sorge bereitet jedoch der Marktverlauf. Während zu Beginn der Ernte noch zufriedenstellende Preise erzielt wurden, belasten jetzt die Importware aus Süd- und Ostauropa den Abverkauf an den Handel. Preiseinbrüche führen dazu dass die Erntekosten in vielen Fällen nicht mehr durch die Erzeugerpreise gedeckt sind. Darauf verweist der BLHV in seiner jüngsten Pressemitteilung. Nach Darstellung des Verbandes bieten das reichhaltige Sortenangebot an heimischen Zwetschgen ebenso wie Menge, Qualität und Preis eine gute Gelegenheit, diese badische Spezialität zu genießen.
Zwetschgenkuchen aus erntefrischer heimischer Ware erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Vielfältige Rezepte "rund um die blaue Frucht" bereichern den Speisezettel. Nach der Trockenheit des vergangenen Jahres beschert die Zwetschgenernte 2004 Erträge, die um bis zu fünfzig Prozent über denen der Vorjahre liegen. Die Ernte hat bereits den Höhepunkt überschritten, die ersten späten Sorten sind inzwischen auf dem Markt.
Text und Foto: Anke Bauer