[13.9.2005]
Haslach. Ein Großaufgebot von Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz probte den Ernstfall. Übungsobjekt war nach elf Jahren einmal wieder der Schwarzwald-Wohnstift.
Sowohl für die Rettungsorganisationen wie auch für die Leitung des Schwarzwald-Wohnstiftes hatte diese groß angelegte Übung eine hohe Bedeutung. Kommandant Wilfried Hansmann nahm an, dass im ersten Obergeschoss ein Brand ausbricht, der sich rasch ausbreitet.
In mehreren Stockwerke und Gebäudekomplexe versperrt dichter Qualm den Bewohnern die Fluchtmöglichkeiten. Somit war klar, dass der Schwerpunkt der Maßnahmen zunächst auf der Menschenrettung lag. Aus diesem Grund wurde auch zwei Fahrzeuge der Feuerwehr Hausach alarmiert: Die Drehleiter zur Rettung aus oberen Stockwerken und der Gerätewagen-Mess zur Unterstützung des Atemschutzes.
Insgesamt mussten über 30 Zimmer und Räume nach Personen abgesucht werden. Dies bedeutete hohe Anforderungen an Mensch und Material. Nahezu alle verfügbaren Atemschutzgeräteträger der Abteilungen Haslach, Bollenbach und Schnellingen wurden eingesetzt. Während der durchschnittlichen Einsatzzeit von 20 Minuten war dies bei den sommerlichen Temperaturen auch eine enorme körperliche Anstrengung, wo so mancher Tropfen Schweiß floss.
Kommandant Hansmann war mit dem Verlauf der Übung zufrieden. Er ist sich aber auch sicher, dass im Ernstfall, bei Flammen und echtem Rauch, einiges anders laufen würde. Insgesamt wurden 18 Personen gerettet, fünf davon über die Drehleiter. Der Ortsverein des DRK hatte ein Zelt aufgebaut, wo die „Verletzten“ weiter versorgt wurden.
Für Kommandant Hansmann war es wichtig, zu sehen, wie viel Zeit im Ernstfall benötigt wird, um ein Gebäude dieser Dimension zu evakuieren. Um dies möglichst effektiv zu gestalten, ist es von großer Bedeutung, dass die Einsatzkräfte eine ausreichende Ortskenntnis des Gebäudes haben und die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und den anderen Rettungsorganisationen gut funktioniert. Dies ist, so Hansmann, der Fall gewesen.
Für den Leiter des Schwarzwald-Wohnstiftes, Klaus Kaufmann, sollte die Übung auch einen anderen Zweck erfüllen: Die Bewohner und das personal sollten dadurch auf einen eventuellen Ernstfall vorbereitet. Einige der Bewohner ließen es sich auch nicht nehmen, und ließen sich von den Atemschutztrupps aus ihren Zimmern in Sicherheit bringen.
Auch der stellvertretende Bürgermeister Herbert Himmelsbach zeigte sich als interessierter Übungsbeobachter. Bei der Manöverkritik bescheinigte er Feuerwehr und DRK gute Arbeit. Sie beweisen ihre Schlagkraft in allen Situationen des Lebens.
Besonders für die Kinder unter der zahlreich erschienen Bevölkerung war die Drehleiter die große Attraktion. Und die Hausacher Drehleitermannschaft erfüllte dann nach Abschluss der Übung den Wunsch vieler Kinder, einmal im Korb der Drehleiter ganz nach oben gefahren zu werden.
Text und Fotos: Markus Knupfer, Feuerwehr Haslach