[02.03.2006]
Wolfach. Unser Wetterexperte Franz Schmalz sammelte auch bei Eis und Schnee Wetterdaten und beobachtete jede Wetterlage. Wenn auch über weite Strecken der Schnee in den Tälern fehlte, war der Januar ein recht winterlicher Monat. Freuen konnte man sich über ein Überangebot von Sonnenstunden zudem war es deutlich zu trocken.
Begonnen hatte das neue Jahr mit Schmuddelwetter. Der Schnee aus dem alten Jahr schmolz bei noch relativ milden Temperaturen um fünf Grad schnell dahin und ab dem 2. war es dann schneefrei. Unter Hochdruck beruhigte sich das Wetter schnell, allerdings verhinderte zunächst Hochnebel ein stärkeres Absinken der Nachttemperaturen.
Nach Dreikönig kam es vermehrt zu klaren Nächten und die Nachtfröste zogen an, zweistellige Werte wurden aber aufgrund einer fehlenden Schneedecke nicht erreicht. Das ruhige Frostwetter dauerte nach einer kurzen Unterbrechung am 12. mit etwas Schneefall bis zur Monatsmitte an. Auch tagsüber blieb das Thermometer meist unter dem Gefrierpunkt.
In der Nacht zum 17. brachte eine Front erst Schnee, dann auch gefrierenden Regen und Glätte und danach eine deutliche Milderung. Die nächsten Tage blieben weiter unbeständig und verhältnismäßig mild mit Tagestemperaturen von fünf bis sieben Grad. Während es hier also noch mild war, verschärfte sich der Frost in Osteuropa, die Temperaturen sanken dort teilweise unter -30 Grad.
Langsam setzte sich diese Kaltluft nach Westen in Bewegung und erreichte am 23. in abgeschwächter Form auch den Südwesten. Nachts sanken die Temperaturen bis auf -8 Grad, böiger Wind aus Osten verhinderte einen weiteren Rückgang, tagsüber blieb es noch leicht frostig. Das ruhige und sehr sonnige Winterwetter dauerte mit nur kurzen Unterbrechungen bis zum Monatsende, nachts war es frostig, tagsüber in der Sonne aber schon etwas milder und frostfrei.
Verglichen mit den langjährigen Mitteltemperaturen zeigten sich die meisten Tage des Januar untertemperiert. Geringfügig zu mild war es an den ersten Tagen, vom 5. bis 16. dann jedoch mit Ausnahme des 12. dauerhaft zu kalt, wobei die Abweichungen bis zu sechs Grad betrugen. Danach wurde es für etwa eine Woche wärmer, die Temperaturen lagen bis vier Grad über dem Durchschnitt.
Vom 23. an sorgten die Ausläufer der „Russenkälte“ nochmals für negative Abweichungen von sechs Grad, erst die letzten Tage des Monats lagen dann im Normalbereich. Der Überhang kalter Tage ließ auch den Monatsdurchschnitt des Januar unter die Norm fallen. In Wolfach betrug die Januarmitteltemperatur -1,2 Grad und lag damit um 1,6 Grad niedriger als im Durchschnitt.
Damit war es der kälteste Januar seit 1987, also seit 19 Jahren. Die Präsenz des Winters zeigte sich auch in der Anzahl von 24 Frosttagen (+6) und von neun Eistagen (+3). Die niedrigste Temperatur wurde mit -10,0 Grad am 15. und 16. Januar gemessen, der höchste Wert konnte am 31. mit +6,8 Grad abgelesen werden.
Die Blockierung der Westwetterlagen durch stabile Hochdruckgebiete sorgte dafür, dass die Regenwolken vom Atlantik kaum Chancen hatten aufs Festland voranzukommen. Ganze acht Tage wurden gezählt an denen Schnee oder Regen fiel. Normalerweise sind es zehn Tage mehr. Die Niederschlagszeit konzentrierte sich auf die Tage vom 16. bis 21. und dort wurde am 17. auch die größte Tagesmenge von 17,4 Liter/qm gemessen.
Die gesamte Monatsmenge betrug mit 38,2 Liter nur wenig mehr als das doppelte dieses Tages. In Prozent entsprach die Monatssumme gerade 34 Prozent des Solls. Sollten die Folgemonate ebenfalls Defizite haben dürfte im Frühjahr bei steigenden Temperaturen bereits eine verschärfte Trockenheit auftreten.
Analog zur Trockenheit war im Januar reichlich Sonne vorhanden. Insgesamt wurden in Wolfach 108 Sonnenstunden gezählt und damit ist der Rekord von 100 Sonnenstunden im Jahre 2002 nochmals um acht Stunden verbessert worden. Während es an sechs Tagen überhaupt keinen Sonnenschein gab, wurden immerhin elf Tage mit mindestens sechs Stunden Sonne gezählt.
Das Bewölkungsmittel lag mit 4,4 Achtel um 1,9 Achtel unter dem Durchschnitt. Die schlug sich bei der Zahl der 6 heitern Tage nieder die um vier höher ausfielen als normal. Noch gravierender wichen die trüben Tage von der Norm ab, statt 20 gab es diesmal nur 11 Tage. Stürmisches Wetter war weiter weitgehend Fehlanzeige ganze 50 kmh war die schnellste Windböe am 17. schnell und nur während drei Tage wurden Windstärken der Stärke sechs gemessen.
Text und Grafik: Franz Schmalz