Das Wetter im Mai: Prima Anfang, katastrophaler Schluss

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[21.6.2006]
Wolfach. Prima Anfang – katastrophaler Schluß, so könnte man mit vier Worten den diesjährigen Mai wettermäßig einordnen. Doch so schlecht wie das Ende war der Monat insgesamt gar nicht. Trotz einer wirklich sehr kühlen Phase im letzten Maidrittel konnte der Gesamtmonat noch ein Temperaturplus verbuchen. Doch beim Sonnenschein haperte es mehr, hier kam das Soll nicht zusammen, dafür gabs reichlich Niederschlag.

Recht gut fing es an für den diesjährigen Mai. Nachdem der Maifeiertag sich bei den Temperaturen noch etwas verhalten zeigte, konnte die Sonne in den folgenden Tagen doch für eine kräftige Erwärmung sorgen, sodaß die Temperaturen schnell über die 25-Grad-Marke klettern konnten bzw. nur wenig darunter blieben.

Am 8. und 9. sorgte eine Störung für eine Unterbrechung des frühsommerlichen Wetters und einen merklichen Rückgang der Tagestemperaturen auf unter 15 Grad. Danach wurde es wieder milder mit Tageswerten zwischen 20 und 25 Grad, leider waren diese Tage nicht gänzlich ungestört zu geniessen, da immer wieder Regen eingelagert war. D

ie Eisheiligen verhielten sich in diesem Jahr also mal wieder recht gnädig. Auch der Wetterverlauf nach den Eisheiligen war weiter leicht durchwachsen, schöne sonnige und auch warme Tage wechselten mit Regentagen, doch noch immer überwog der Schönwetteranteil. Eine grundsätzliche Wetterverschlechterung setzte dann ab 25. ein.

Mit einer nordwestlichen Luftströmung wurde eine wolkenreiche und sehr kühle Wetterphase eingeläutet. Täglich fielen nicht unbeträchtliche Regenmengen und die Tagstemperaturen kühlten immer mehr ab, am 30. blieb das Thermometer selbst am Tage teilweise unter der 10-Grad-Marke. Die Hochlagen des Schwarzwaldes meldeten nochmals Schneefall.

Dieses unfreundliche und nasskalte Maiende verdeckte, dass viele Tage des Monats doch eine positive Temperaturabweichung aufwiesen. Tatsächlich waren bis zum 29. nur wenige Maitage untertemperiert. Deutlich zu warm zeigte sich der Mai im ersten Drittel, hier war es teilweise um bis zu sieben Grad übertemperiert, nur am 9. und 10. war es leicht zu kalt.

Etwas zu kühl zeigten sich auch die Tage vom 23. bis 25. Nach nochmals drei etwas zu milden Tagen war es dann ab 29. bis zum Monatsende empfindlich zu kühl mit Abweichungen bis fast acht Grad. Das Übergewicht der milden Tage sorgte dafür, dass der Mai trotz des kühlen Endes immer noch um 1,2 Grad zu warm wurde.

Die Zahl der drei Sommertage entsprach der Norm, heisse Tage über dreißig Grad gab es in diesem Mai noch nicht. Das absolute Maximum wurde am 4. mit +26,1 Grad gemessen. Die niedrigste Temperatur wurde gleich am Monatsersten registriert, dort wurden +2,2 Grad abgelesen, am Erdboden reichte es sogar nochmals für einen letzten Bodenfrost mit -0,9 Grad.

Während die Temperaturen positiv bewertet werden konnten, war die Niederschlagsbilanz für den Mai weniger erfreulich. Besonders die Tage ab dem 25. sorgten dafür, dass der Monat am Ende deutlich zu niederschlagsreich wurde. Diese letzten Maitage steuerten allein 109 Liter/qm zum monatlichen Gesamtergebnis bei Mit 198,6 Liter wurde das Soll in Wolfach um 61 Prozent übererfüllt.

Die größte Tagesmenge wurde am 18. mit 35,8 Liter/qm gemessen. Während die Niederschlagsmenge deutlich über dem Mittel lag, war die Zahl der Regentage mit 16 sogar noch um einen Tag zu gering. Das zeigt doch, dass der Monat durchaus über weite Strecken nicht unfreundlich war.

Die wolkenreiche Witterung im letzten Maidrittel verhinderte auch, dass die normale Sonnenscheindauer noch erreicht werden konnte. Nachdem bis zum Beginn des letzten Drittels noch ein leichter Vorsprung erarbeitet wurde, gabs dann nur noch eine bescheidene Ausbeute von 34 Stunden.

Das hatte zur Folge, dass die Sollstunden in Wolfach mit 152,6 Stunden um 12 Stunden oder sieben Prozent verfehlt wurden. Etwas zu hoch war auch der Anteil an der Himmelsbewölkung, der mit 5,5 Achtel um 0,2 Achtel über dem Mittelwert lag. Mit einem heiteren Tag verzeichnete man in Wolfach zwei weniger als normal und mit 14 trüben Tage gab es hier einen Tag zuviel.
Bemerkenswert für den Mai ist die relativ hohe Anzahl von neun Windtagen, die es im vergangenen Winter nicht mal in jedem der Wintermonate gab. An zwei Tagen wurde in Böen sogar Windstärke acht gemessen. Die schnellste Windböe fegte am 20. mit 64 kmh durchs Kinzigtal.

Text und Grafik: Franz Schmalz

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