Das Februar-Wetter unter der Lupe

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[14.3.2006]
Wolfach. Der letzte Wintermonat fügte sich nahtlos an seine Vorgänger an und rundete das Bild eines langen und insgesamt kalten Winters ab. Im Gegensatz zum Januar gab es nun in den Niederungen wieder etwas mehr Schnee und weniger Sonnenschein. Die Niederschlagsarmut setzte sich jedoch noch weiter fort, allerdings weniger extrem als im Januar.

Der Februar begann mit der aus dem Januar sattsam bekannten Winterhochdrucklage. Die Tage zeigten sich meist von der sonnigen Seite mit Temperaturen leicht im Plus, nachts allerdings bei klarem Himmel sanken die Temperaturen deutlich in den Frostbereich. Vom 7. an folgte ein Periode nasskalter Witterung mit Regen-, Schneeregen und später auch Schneefällen.

Am 10. lag wieder eine geschlossene Schneedecke im Tal. Drei ruhige, teils sonnige Tage bescherten Winterzauber pur, bevor am 14. leichtes Tauwetter einsetzte, welches sich am 15. verstärkte und mit Windunterstützung kräftig am Schnee fraß. Die folgenden Tage blieben weiter relativ mild mit Höchstwerten bis 10 Grad, sodaß in den unteren Lagen der Schnee schnell verschwunden war.

Wie in diesem Winter üblich, erwies sich der eisige Geselle jedoch rasch wieder als Stehaufmännchen, ab dem 22. gings mit den Temperaturen erneut abwärts und der Wind drehte wieder auf Nordost bis Ost zurück. Zeitweise geringer Schneefall begleitete den letzten kalten Zeitabschnitt des Monats. Die Narren mussten sich warm anziehen um der Kälte zu trotzen. Besonders unwirtlich war das Wetter am Fasnetsdienstag, wo die Kinderfasnet unter dem nasskalten Schneegestöber litt.

Die erste Februarhälfte war gegenüber dem langjährigen Durschnitt durchweg zu kalt. Die Temperaturabweichungen betrugen um den 3. und 12. jeweils zwischen sechs und acht Grad. Dazwischen waren die negativen Differenzen geringer. Die größten positiven Temperaturüberschüsse wurden vom 15. bis 19. mit bis zu vier Grad erreicht, danach wurden sie deutlich bescheidener und gingen ab 25. wieder in negative Abweichungen von etwa zwei bis drei Grad über.

In der Monatssumme war der Februar bei einem Mittel von +0,5 Grad in Wolfach um 1,1 Grad zu kalt. Insgesamt wurden 15 Frost- und zwei Eistage gezählt, damit wurde das Soll hier um einen bzw. zwei Tage verfehlt. Am tiefsten sank das Thermometer am 13. wo in der Klimahütte genau -10,0 Grad abgelesen wurde, in Erdbodennähe wurden an diesem Morgen -14,1 Grad gemessen. Die höchste Temperatur stellte sich am 21. mit +10,3 Grad ein, es war gleichzeitig der einzige zweistellige Wert im Februar und dies seit Anfang Dezember 2005.

Nicht mehr ganz so extrem trocken blieb die Witterung im Februar. Doch am Ende waren die gemessenen 72,4 Liter/qm in Wolfach nur drei Viertel der sonst üblichen Februarmenge. Das seit August 2005 zusammengekommene Niederschlagsdefizit ist damit ganz beträchtlich und wird nur dadurch gemildert, dass die Verdunstungsrate im Winter eben relativ gering ist.

Der Niederschlag verteilte sich auf 14 Tage was genau dem Sollwert entsprach. An sieben Tagen fiel der Niederschlag als Schnee und eine geschlossene Schneedecke wurden ebenfalls an sieben Tagen aufgezeichnet, am 11. erreichte sie mit 22 Zentimeter ihre größte Höhe.

Zeigte sich der Januar noch als ausgesprochener Sonnenmonat, war es im Februar wieder wolkiger und ohne die sonnigen Tage zu Beginn des Monats wäre das Defizit wohl noch größer geworden. So wurden aber immerhin noch 64,9 Sonnenstunden gezählt (im Januar waren es im Vergleich dazu 108 Stunden!!) und das Soll um vier Prozent verfehlt.

Immerhin zwölf Tage des Monats blieben ohne jeden Sonnenstrahl. Das Wolkenmittel lag mit 6,1 Achtel um 0,3 Achtel über dem Mittel und die Zahl der zwei heiteren Tage um einen hinter dem Erwartungswert zurück, dagegen waren 19 trübe Tage um vier Tage zu oft vertreten.

Wie schon den ganzen Winter über zu beobachten, zeigte sich auch der Februar als relativ windschwach, lediglich an fünf Tagen wurden Windböen der Stärke 6 gemessen, Sturmtage wie so oft typisch für den Hornung, waren jedoch Fehlanzeige.

Am 28. Februar endete der meteorologische Winter 2005/06 wenn er auch faktisch noch fortdauert. Mit einer Temperaturabweichung von -1,0 Grad war er damit der kälteste Winter seit 19 Jahren. Diesen „Erfolg“ errang er jedoch nicht mit extrem „knackigen“ Kältetemperaturen sondern durch die lange andauernden kälteren Witterungsabschnitte mit mäßigen Minustemperaturen und das Fehlen von deutlichen Mildphasen.

Zwischen Anfang Dezember und zweiter Februarhälfte kamen die Höchstwerte in keinem Fall mehr über die 10-Grad-Marke hinaus, in den Wintern der Vorjahre kam es dagegen immer wieder zu zweistelligen Höchsttemperaturen. Außerdem zeigte sich der Winter als sehr trocken und in den Tallagen als relativ schneearm. Anders dagegen in den Höhenlagen, die seit Ende November unter einer geschlossenen Schneedecke lagen.

Dort verhinderten die andauernd tiefen Temperaturen nachhaltiges Tauwetter und damit ein Abschmelzen des Schnees. So konnten sich selbst bescheidene Neuschneefälle am Ende zu beachtlichen Schneehöhen stapeln. Wintersportler konnten sich dazu besonders im Januar über prachtvolles Sonnenwetter bei der Ausübung ihrer Sporttätigkeit erfreuen. Alles in allem ein Winter der mehr Freude brachte, wenn er auch bei Kommunen ein kräftiges Loch in die Haushaltskasse riß und nun jeder auf einen baldigen Frühling hofft.

Text und Grafik: Franz Schmalz

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