Chancen 2006: »Tue es besser und rede darüber«

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Chinesisches Schriftzeichen für "Glück, langes Leben"
Chinesisches Schriftzeichen für "Glück, langes Leben"

Von Arthur Geiger.
Chinesisches Schriftzeichen für "Glück, langes Leben"
Verehrte Besucherinnen und Besucher,
liebe Freunde der kinzigtal.de,

„Wird’s besser? Wird’s schlimmer?“/ fragt man alljährlich./ Seien wir ehrlich:/ Leben ist immer/ lebensgefährlich. Mit diesem Zitat von Erich Kästner darf ich Sie ganz herzlich begrüßen zu unserem Neujahrsbrief.

Hoffnung und Zweifel. Freude und Angst: Es herrscht wahrlich kein Mangel an Gefühlen in diesen Tagen. Gute Vorsätze werden gefasst und häufig schon bald wieder verworfen. Der Zauber des neuen Jahres währt leider nicht allzu lange. Und doch gibt es einige Dinge, denen wir uns mehr denn je bewusst werden sollten, um nicht zu sagen, die es wert sind, sie zu verinnerlichen.

„Tue Gutes und rede darüber“. Dieses beinahe schon banal anmutende Zitat eines unbekannten Verfassers enthält trotz seiner Schlichtheit eine Botschaft, deren Beachtung oder Nichtbeachtung in aller Regel bedeutsam ist für das berufliche Wohl oder Wehe einer Unternehmung oder einer beruflichen Karriere. Bereits die ersten beiden Worte beinhalten eine unbedingte Voraussetzung für erfolgreiches Handeln. „Tue Gutes“ fordert uns dazu auf, das stets Bestmögliche zum Wohle der Kunden bzw. des Arbeitgebers zu leisten.
Doch wie fatal, wenn die Voraussetzungen zu guten Leistungen zwar vorhanden, nicht jedoch wirkungsvoll kommuniziert werden. „Rede darüber“ ist im beruflich-unternehmerischen Sinne Werbung. Doch gerade beim „darüber reden“ tun wir uns häufig sehr schwer. „Darüber reden“ wird als überflüssig angesehen und darauf gesetzt, der Kunde bzw. Arbeitgeber möge sich schon selbst einen (richtigen) Eindruck verschaffen. Besonders in kleineren Unternehmen wird das Thema Werbung gerne unterschätzt oder gar lieblos abgehandelt. Laienhaft realisierte Internetauftritte, hastig und unprofessionell zusammen-geschusterte Werbeanzeigen und langweilige Mailings sind noch immer reichlich zu finden. Kein Wunder also, wenn die oft allzu ungeduldig erhoffte Wirkung ausbleibt oder sich sogar ins Gegenteil verkehrt. Denn halbherzige Werbung ist eher noch schlechter als gar keine Werbung.

Doch genügt es heute noch, im Beruf einfach „nur gut“ zu sein? Ich meine, zunehmend nicht mehr. Denn in gesättigten (Arbeits-)Märkten kommt es mehr denn je an auf Spezialisierung sowie Differenzierung durch überragende Leistung.

Chinesisches Schriftzeichen für "Lebensenergie"„Das Bessere ist des Guten Feind“. Sich durch besondere Leistungen von anderen unterscheiden: Da ist zum Beispiel die mittelständische Schreinerei, deren KnowHow dank mutiger Schritte der Expansion sogar im fernen China im Rahmen eines Joint Ventures gewinnbringend umgesetzt wird. Da ist der Fliesenleger, der durch profundes Können auch schwierigste Verlegearbeiten souverän meistert und somit in fachlicher Hinsicht viele Wettbewerber überragt. Der Raumausstatter, der statt wochenlanger Warterei seinen Kunden einen ungewöhnlichen Sofortservice anbietet. Oder der Zahnarzt, der mittels besonderer Verfahren seinen Patienten die Angst vor der Behandlung nimmt. Oder auch der Präzisionsfertiger, der nicht nur die so begehrte Fertigung ganzer Serien, sondern gerade auch die Herstellung hochkomplexer Einzelstücke und Prototypen so virtuos beherrscht, dass erste Adressen deutscher Großunternehmen zu dessen Kunden gehören.

Nicht zu vergessen auch der Angestellte, der seine Tätigkeit nicht als bezahlte Pflichtübung, sondern als wertvollen Beitrag zum Wohle der Firma begreift und für den eigenverantwortliches Handeln und lebenslanges Lernen Selbstverständlichkeiten sind.

Nur einige von vielen Beispielen, doch die Gemeinsamkeiten sind offensichtlich: Die Perfektionierung eigener Fähigkeiten und besonderer Leistungen zur Unterscheidung gegenüber anderen Marktteilnehmern, sprich zur Schaffung eines deutlich wahrnehmbaren Wettbewerbsvorteils.

Auch wenn es manchmal schwerfällt: Für berufliche oder unternehmerische Schieflagen sind selten Politiker, Kunden, Arbeitskollegen, die wirtschaftliche Lage oder ganz einfach „das Schicksal“ verantwortlich. Sondern es sind auf den ersten Blick „harmlose“ Versäumnisse, die sich auf mittlere Sicht schmerzhaft bemerkbar machen.

»Welches ist denn die größte Lüge der Welt?« fragte der Jüngling überrascht. »Es ist diese: In einem bestimmten Moment unserer Existenz verlieren wir die Macht über unser Leben, und es wird dann vom Schicksal gelenkt. Das ist die größte Lüge der Welt!«
Aus: „Der Alchimist“ von Paulo Coelho

Der Zukunftsforscher Matthias Horx bemerkt zur Stimmung der Deutschen: »Zweifellos haben wir die Blütephase der klassischen Konsummärkte hinter uns. Einerseits merken die Menschen, dass die Zeit des stetigen Wirtschaftswachstums vorbei ist. Sie realisieren, dass sie nicht jedes Jahr einfach mehr Geld haben werden. Das ist nach 40 Jahren Wachstum eine völlig neue Erfahrung.«

Wenn wir das neue Jahr als Chance begreifen, die sich abzeichnenden Veränderungen in Gesellschaft und Politik als Herausforderung annehmen und unsere Träume und Visionen nicht den Realitäten opfern, dann wird es für uns alle ein viel versprechendes neues Jahr. Im Zeichen eines sich langsam wandelnden gesellschaftlichen Selbstverständnisses hin zu mehr Eigenverantwortung, der sich langsam verbessernden Stimmung in unserem Lande und der damit einhergehenden Hoffnung auf eine verantwortungsvolle und gute Politik unserer Regierung können wir es schaffen, ein erfolgreiches Jahr 2006 zu (er-)leben. 

»Gib nie deine Träume auf«, hatte der Alte gesagt, »folge den Zeichen.«
Aus: „Der Alchimist“ von Paulo Coelho

Sehr geehrte Damen und Herren, erkennen und nutzen Sie Ihre persönlichen Chancen im neuen Jahr. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien alles erdenklich Gute für das Jahr 2006, vor allem Gesundheit und genügend Zeit für die schönen Dinge des Lebens. Für Ihr Vertrauen danke ich Ihnen im Namen des gesamten kinzigtal.de-Teams und darf Ihnen versichern, auch im neuen Jahr alles zu unternehmen, um für Sie ein interessantes Nachrichtenportal bereitstellen zu können.

Herzlichst,

Ihre Redaktion
kinzigtal.de

Zum Autor:
Arthur Geiger (37) ist Inhaber eines IT-Fachbetriebes und schreibt u.a. regelmäßig für EDV-Fachzeitschriften.

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