[07.7.2005]
Im Jahr 2004 wurden nach Angaben des Statistischen Landesamts in Baden-Württemberg 840 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren adoptiert. Im Vorjahr waren es 849 Adoptionen. Es wurden 393 Mädchen und 447 Jungen im Jahr 2004 adoptiert, die Hälfte war im schulpflichtigen Alter von 6 bis 15 Jahren.
64 Prozent der Kinder und Jugendlichen wurden von ihrem Stiefvater oder ihrer Stiefmutter an Kindes statt angenommen. Für sie war mit der Adoption keine Veränderung der Lebensumstände und Bezugspersonen verbunden. Bei knapp 30 Prozent der Fälle standen die Adoptiveltern in keinem Verwandtschaftsverhältnis zu dem von ihnen adoptierten Kind oder Jugendlichen. 20 Prozent der adoptierten Kinder und Jugendlichen lebten vor der Adoption in einem Heim oder in einer Pflegefamilie, nur drei Prozent waren Vollwaisen.
Die deutsche Staatsangehörigkeit hatten 458 der Adoptierten. Von den 382 Adoptivkindern mit ausländischer Staatsangehörigkeit stammten mehr als die Hälfte aus europäischen Ländern, darunter 70 Kinder aus Ländern der Russischen Förderation und 28 Kinder aus Rumänien. Über 30 Prozent der Adoptierten mit ausländischer Staatsangehörigkeit kamen aus Asien, darunter 40 Kinder aus Thailand und 11 Kinder von den Philippinen. 11 Prozent stammten aus (Latein-) Amerika, darunter 13 Kinder aus Kolumbien. Andere Herkunftsländer spielten nur eine untergeordnete Rolle. 46 Prozent der Kinder mit ausländischer Staatsangehörigkeit kamen aus Anlass der Adoption nach Baden-Württemberg.
Am Ende des Jahres 2004 waren 40 Mädchen und 34 Jungen für eine Adoption vorgemerkt. Bei den Adoptionsvermittlungsstellen lagen 1 193 Bewerbungen von Paaren vor, die gern ein Kind adoptieren möchten. So kamen rein rechnerisch auf ein zur Adoption vorgemerktes Kind 16 Adoptionsbewerber. In Adoptionspflege befanden sich 311 junge Menschen. Adoptionspflege heißt, dass ein Kind oder Jugendlicher bei einem adoptierwilligen Paar lebt, um ein gegenseitiges Aneinandergewöhnen zu ermöglichen.
Text: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg