Laut aktuellen Studien erlebt jeder dritte Beschäftigte in Deutschland Formen von Mobbing am Arbeitsplatz. Mobbing kann von Schikane durch Vorgesetzte bis hin zu Ausgrenzung durch Kollegen reichen und hat oft schwerwiegende Folgen für die betroffenen Personen. Häufig bleiben die Opfer allein mit ihren Problemen.
Im Ortenaukreis wird nun eine neue Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen, die speziell für Mobbing-Betroffene gedacht ist. Die Gruppe soll einen geschützten Raum bieten, in dem die Teilnehmer ihre Erfahrungen teilen, Unterstützung erhalten und gemeinsam nach Wegen suchen können, die psychischen und beruflichen Folgen von Mobbing zu bewältigen.
„Es ist nicht nur das Mobbing selbst, sondern auch das Schweigen der anderen, das mich so verletzt. Niemand sagt etwas oder unterstützt mich. Man fühlt sich komplett allein gelassen“, berichtet eine betroffene Person. Die Folgen von Mobbing können gravierend sein. Betroffene klagen häufig über psychosomatische Beschwerden wie Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme oder Depressionen. Oft wird das Problem jedoch nicht ernst genommen. „Ein Psychologe sagte mir, ich solle mir ein dickeres Fell zulegen. Doch so einfach ist es nicht“, erklärt eine weitere Person, die unter Mobbing leidet.
Die neue Selbsthilfegruppe hat das Ziel, die Isolation der Betroffenen zu durchbrechen und ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind. Die Teilnahme an der Gruppe ist kostenfrei und anonym. Eingeladen sind alle, die am Arbeitsplatz respektlos behandelt werden oder Mobbing erfahren haben. Auch Angehörige, die den Betroffenen zur Seite stehen möchten, sind willkommen.
Interessierte können sich weitere Informationen bei der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen holen. Die Telefonnummer lautet 0781/805-9771, und auch eine E-Mail-Anfrage ist unter selbsthilfe@ortenaukreis.de möglich.