Türmer- und Nachtwächter eroberten Gengenbach

0

[11.5.2005]
Gengenbach.  Mehr als 100 Türmer- und Nachtwächter aus sechs europäischen Ländern sind am Samstag in Gengenbach (Ortenaukreis) bei einem Festumzug durch die Altstadt gelaufen. Trotz Regen kamen mehrere tausend Besucher ins historische Zentrum. Auch am Sonntag war Gegenbach noch der Schauplatz des 20. europäischen Türmer- und Nachtwächtertreffens. Sie zogen in Begleitung von Trompetern und Trommlern vorbei an den alten Fachwerkhäusern der ehemaligen freien Reichsstadt.

Unterstützt wurden sie dabei von der Trachtengruppe der «Alt-Gengenbacherinnen» sowie von der traditionellen Bürgergarde, die immer wieder Salutschüsse aus ihren Kanonen abfeuerte. Organisiert wurde das auf vier Tage angesetzte Treffen von der europäischen Türmer- und Nachtwächterzunft.

Der 1987 im dänischen Ebeltoft gegründeten Zunft gehören nach eigenen Angaben rund 150 Mitglieder an. Sie kommen vor allem aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden. Neben dem Umzug durch die Innenstadt standen ein Fackelzug, historische Führungen sowie ein gemeinsamer Gottesdienst auf dem Programm.

In Gengenbach reicht die Tradition der Nachtwächter bis ins Jahr 1490 zurück. Jede Nacht zogen sie ihre Runden durch die Stadt und sorgten mit dem Ausrufen der Stunden dafür, dass die Bürger sich im Schlaf einigermaßen sicher fühlen konnten. Die Männer mit ihren charakteristischen schwarzen Mänteln achteten zudem darauf, dass kein Feuer ausbrach und vertrieben zwielichtiges Gesindel und Einbrecher.

Mit dem Aufkommen der Straßenlaternen starb der Beruf langsam aus. In Gengenbach gibt es Nachtwächter. Sie führen Menschengruppen durch die Altstadt und lassen ein Stück Mittelalter wieder lebendig werden.

Text: Landesportal Baden-Württemberg

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.