Special: Fastnacht im Kinzigtal (Teil 2)

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Rosenmontagsumzug in Fischerbach

[7.2.2005]
Fischerbach. Beim Fasnetsumzug am schönen Montagnachmittag bekamen die zahlreich erschienenen Besucher am Wegesrand viel geboten. Unter dem Motto „1000 und eine Nacht“  kamen dann auch viele Gestalten aus fernen Landen daher. Die Floriansjünger hatten im Traum offenbar schon  ihr Feuerwehrauto direkt vor Augen, dies war aber wohl eine Fatamorgana, denn ob bei der Gemeinde das Geld für das neue Schmuckstück da ist, steht noch nicht in den Wüstensand geschrieben.

Michael Kohmann betete dennoch zu Allah, in der Hoffnung, dass ihnen das Glück hold ist. Frech witzelten die Floriansjünger mit ihrem Wagen „Ein neues Feuerwehrauto, das wär doch gelacht, dauert nur noch 1001 Nacht.“Alladin und seine Wunderlampe und Alibaba und eine 40 Räuber warden gesichtet und warfen mit Süßkram um sich.

Mit dabei waren die Narrenzunft aus Steinach und die Homberle-Blechband und die Fischerbacher Burgfrauen. Sehr gut ging es dem Sultan, der von seinem Harem (der katholischen Frauengemeinschaft) mit allen Leckerein gefüttert und durchs Dorf kutschiert wurde.

Für richtig viel Stimmung sorgte die Hexenmusik der Waldsteinhexen. Die Hexen selbst trieben wieder mit unschuldigen Schönheiten ihren Schabernack, sie wurden aufs Hexenbett verfrachtet und eine wilde Hexe landete etwas unsanft auf der jeweils geschnappten Dame.

Der närrische Lindwurm verbreitete viel gute Laune und weil er so schön anzusehen war, wendeten die Hästräger und zogen noch einmal die Hauptstraße entlang. Zusammen feierte man danach in der Brandenkopfhalle weiter.

Text: Anke Bauer
Fotos: Anke Bauer und Adolf Gegg

Fastnachtsumzug in Mühlenbach

[8.2.2005]
Mühlenbach. Der Umzug am Fasnetsdienstag war einer der Höhepunkte der Fasnet in diesem Jahr. Farbefroh reihten sich die Hästräger in den Umzug ein und verbreiteten gute Laune. An der Spitze des Zuges trötete die Guggenmusik gefolgt von der Narrenzunft Mühlenbach.

Edel sahen wieder die Kaffeetanten aus, spendabel zeigten sie sich beim Verteilen der Süßigkeiten auch noch, was die kleinen Besucher besonders freute.

Angeführt von kleinen Musikern hatte die Trachtenkapelle ihren großen Auftritt, dann trieben die Galgenhexen ihren Schabernack mit den Menschen, die sich am Wegesrand eingefunden hatten.

Aber auch die Bergwerksgeister aus Haslach erfreuten die Besucher mit ihrem schönen Häs. In großer Anzahl beehrte die Haslacher Schalmaien-Gruppe die Mühlenbacher.

Danach traten süße Bienchen in den Vordergrund und kündigten schon die besonders begehrte Leckerei – die in Fett gebackenen Küchle an, sie waren wieder der Renner, die Damen auf dem Küchlewagen bekamen die süßen Backwaren aus den Händen gerissen.

Vor der Gemeindehalle spielte die Guggenmusik dann noch ein Ständchen für die Gäste, bevor es in der Halle mit dem Programm weiterging.

Text: Anke Bauer
Fotos: Anke Bauer und Adolf Gegg

Die Hexenverbrennung

[8.2.2005]
Fischerbach. Ein schauerliches Spektakel erlebten die „Zaungäste“ der Hexenverbrennung am Dienstagabend, die Hexe wurde von der Oberhexe Harald Bächle für ihre wilden Taten angeklagt und ward schnell ein Opfer der heißen Flammen. Der Hexe sprühten Funken aus den Augen und das Feuer loderte hoch, so manches Hexentaschentuch wurde vor Verzweiflung über die Beendigung der Fastnacht vollgeweint.

Viel zu früh sei es in diesem Jahr vorbeigegangen, befand Bächle. Als von der Angeklagten nur noch ein Häufchen Asche übrig war, wurde ein grandioses Feuerwerk gezündet, dass sogar die dicken Krokodilstränen der Waldstein-Hexen wieder trocknete. Jammernd und klagend hatten sie eben noch die Hexe verbrannt, mit großem oh und ah bestaunten die Hästräger und die begeisterten Zuschauer aber sogleich das Feuerwerk, das sogar im benachbarten Haslach sehr gut zu sehen und zu hören war.

Text und Fotos: Anke Bauer

Elfimess läutet das Ende der Fastnacht ein

[8.2.2005]
Haslach. Bei der zweiten Elfimess herrschte eine super Stimmung. Gerade erst waren die Narren ins Liung Tschang eingezogen und schon richteten trotzdem alle ihre Augen auf die Fenster. Draußen hatte Sparkassen-Vorstand Matthias Wangler seinen großen Auftritt. Er wurde im LKW auf einer Europalette herangekarrt und so wurde aus der WVT Veranstaltungstechnik „Wanglers Vip-Taxi“. Offenbar hat er diese Beförderungsmöglichtkeit schon beim Narrentreffen in Haslach genutzt. Natürlich wurden sofort Stimmen laut, ob er eine Sondergenehmigung für einen Vieh-Transport oder für Gefahrenguttransporte bekommen hat. Wie immer war auf der Fensterbank noch ein Plätzchen frei. Ute Rauch bekam eins auf den Deckel, weil sie vorschlug, dass einmal ein Mann auf das Fensterbänkle hocken könnte, denn man fand es noch gut, dass eine Frau im Narrenrat sitzt, dass sie auch noch das Wort erhebt, fanden dann die Herren der Schöpfung weniger lustig.

Marc Böttcher machte dem Büttel Bruno Öhler eine große Freude, er verlieh ihm den schon so lange gewünschten Orden, zwar war es nur eine einfache Kette, aber der Büttel nahm das Geschenk dennoch dankbar wie eine teure Amtskette an. Und so hörte man in dieser Elfimess nicht nur sein Glocken-Gebimmel, sondern auch oft das Rasseln seiner neuen schmucken Kette. Öhler berichtete, wie es am Montagnachmittag in Aichhalden beim Umzug gelaufen ist. Offenbar waren die Haslacher Narren etwas spät dran, so dass sie ohne musikalische Begleitung am Zugende laufen mußten. Dies wußte Alois Krafzyck schnell zu ändern, er stimmte Fasnetslieder an und so sorgten sie selbst für die musikalische Unterhaltung. Die Mütze, die es beim Zunftmeisterempfang gab, fand an diesem Tag auch keinen treuen Besitzer, hatte doch Horst Luper das Geschenk extra mitgebracht, aber auch der Zunftmeister konnte sich mit der Kap nicht zufrieden geben. Roland Albiker (Pomo) sagte endlich einmal danke an alle, das tat er in der Aufzählung so schnell, dass er sich die Zunge fast verknotete und auch die Zuhörer in der rappelvollen Gaststätte kamen fast nicht mit. Trotzdem kam’s von Herzen und brachte viele zum Lachen. Richard Kienzler hielt sich ganz an das Fasnetsthema „Märchenhafte Träume“, er hatte Haslacher Straßen in eine Geschichte eingepackt und da er ein Schlauberger ist, gabs auch viele Lacher für seine Geschichte. 

Mathias Wangler stand an diesem Vormittag offenbar auf der Leitung, zumindest war er mit Stromkabeln umwickelt, so dass er sich kaum noch rühren konnte. Er erzählte von einer tollen Brünetten, die er in Fischerbach auf dem Narrentreffen einfach nicht für sich allein haben konnte, Bruno Öhler und Jürgen Blank waren ihm oft auf den Fersen.  Markus Neumaier beschwerte sich bitterlich, dass beim VSAN mit ihrem Vorsitzenden Roland Wehrle im Fastentsschiff kein Platz mehr für die Ranzengarde war, das war offenbar schon voll. Alois Krafzyck kramte so manche alte Anektote heraus und brachte alle damit zum Lachen. Deftige und wenig jugendfreie Witze gehörten auch zum Programm der Elfimess, nur ab und zu befand man, die Fasnet müsse doch eigentlich sauber bleiben, doch offenbar ist das wohl nicht möglich. Von ganzem Herzen spendeten die Gäste des Gasthauses „Aiple“ wieder für Sri Lanka.

Für Super-Stimmung und die musikalische Unterhaltung sorgte die „Stattkapelle“. Auch die Stimmen der übrigen Besucher wurden nicht geschont, jeder wollte mitreden und wenn es um einen neuen Besen für Paula Krafzyck ging, die immer noch fast täglich das Grundstück in der Hofstetter Straße kehrt und das bis der Besen ohne Haare ist. Die diesjährige Dienstags-Elfimess war einfach spitze, der fasnachtliche Glanz glitzerte an diesem Vormittag in den Augen der Besucher, die Stimmung war super und das fand auch der Büttel und der Zunftmeister einfach spitze.

Text und Fotos: Anke Bauer

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