[03.02.2014]
Hausach. vvg. Man sagt „ Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen“. Das stimmt schon. Aber nach der Multivisionsshow von Dr. Heiko Beyer im Rahmen „Kinzigtal weltweit“ habe ich gespürt, dass ich das für mich noch unbekannte Chile tatsächlich besucht habe.
Wie hat ein promovierter Softwareingenieur es geschafft, einer der bekanntesten Chile-Experten und Fotojournalisten zu werden? Vor 20 Jahren hat Dr. Beyer zum ersten Mal das Land Chile besucht. Die Begeisterung für Land und Leute hat ihn bis heute nicht verlassen, so dass er mit seinen ergreifenden Erzählungen alle Besucher der Hausacher Stadthalle in seinen Bann gezogen hat. So bot sich den Kinzigtälern die angenehme Möglichkeit, ohne schweres Reisegepäck und zwölfstündigen Flug, das ergreifende Land zu erleben.
Chile ist das längste (4 329 km) und schmalste (177 km) Land der Welt. Es vereint einzigartige geographische und klimatische Extreme, surreale Landschaften und exotische Kulturen.
Auf der großen Leinwand hat Dr. Beyer hunderte großartige chilenische Panoramen, charaktervolle Portraits und amüsante Kurzvideos in High-Definition präsentiert. Bilder, wie an der Sonne funkelnde Kristalle eines fast ausgetrockneten Salzsees, mächtige und unberechenbare Geysire und aktive Vulkane. Zu sehen waren auch das vierbeinige Wüsten-Bettler Lama mit dem Namen Lolli, das für seine Besitzer Münzen sammelte oder eines der seltenen Viscacha-Tierchen (eine Mischung aus Meerschweinchen und Kaninchen). Abgerundet wurde die Show mit atemberaubenden Bilder der trockensten Wüste der Welt, Atacama, der geheimnisvollen Osterinsel und der patagonischen Eisfelder. Kaum zu fassen, dass diese ganze Naturpracht in einem einzigen Land zu finden ist.
Die Bevölkerung Chiles ist so bunt wie seine Landschaften. Dr. Beyer hat über einzelne Schicksale berichtet, z.B. über die letzten Überlebenden der indigenen Bevölkerung Patagoniens, der Mapuche. Er war auch zu Gast bei einem einsamen Gaucho Chiles, der bestimmt über das freundlichste Lächeln der Welt verfügt, ungeachtet seine wenigen verbliebenen Zähne. Besonders innig war die Geschichte über einen jungen Aymara-Schamanen, der einiges von der Spiritualität seines Volkes im beeindruckenden Kurzvideo erzählte.
Am 21 März wird die Vortragsreihe „Kinzigtal weltweit“ fortgesetzt mit dem Thema „Namibia“. Dann zeigt der Profifotograf und Buchautor Reiner Harscher in der Hausacher Stadthalle den Zauber Namibias und des südlichen Afrikas. Unterwegs auf den Spuren deutscher Einwanderer zu afrikanischen Kulturen, inmitten einer faszinierenden Natur und Tierwelt.