[16.4.2007]
Wolfach. Von den meisten schon gar nicht mehr erwartet, machte der Winter kurz nach der Märzmitte nochmals auf sich aufmerksam. Mit Schneefällen bis ins Tal und nasskalten Temperaturen wurden die aufkommenden Frühlingsgefühle jä unterbrochen. Insgesamt jedoch zeigte sich der erste Frühlingsmonate durchaus recht mild mit einem leichten Niederschlagsdefizit und einem erfreulichen Überschuss an Sonnenstunden.
Der Start in den März gestaltete sich zwar mild aber auch stürmisch und regnerisch. An den Folgetagen blieb es weiter durchwachsen, schönere und sonnige Tage wechselten mit regnerischen Abschnitten. Eindrucksvoll das Wetter am 3. wo es tagsüber meist stark bewölkt mit Regenschauern war und am Abend innerhalb von kurzer Zeit aufriss um den Blick auf die totale Mondfinsternis freizugeben.
Ein prächtiger und frühlingshafter Witterungsabschnitt folgte dann vom 10. bis 17. Die Temperaturen kletterten am Tage auf Werte von über 15 Grad, nur die Nächte waren anfangs noch leicht frostig. Mit einer Kaltfront am Abend des 18. meldete sich der Winter mit kräftigem Regen und später Schneeregen zurück. Teilweise gabs sogar kurze Gewittereinlagen.
In den Folgetagen hielt sich das nasskalte Wetter mit weiteren Niederschlägen, die auf den Bergen durchweg als Schnee fielen, im Tal dagegen als Naßschnee oder Schneeregen. So konnte sich in den tiefen Lagen nur zeitweise eine dünne Naßschneedecke bilden. Das winterliche Intermezzo dauerte nur eine Woche und ab 25. setzten sich die Tagestemperaturen wieder nach oben in Bewegung. Rasch wurden wieder die 15 Grad genommen, ab und an störten allerdings einige Regenwolken das grundsätzlich schöne Wetter. Nochmals eine weiße Überraschung gab es am Monatsletzten, als die Schneefallgrenze im Laufe des Vormittags bis in die Täler absank.
Der Blick auf die Tagesmitteltemperaturen zeigt, dass auch im März die Anzahl der Tage mit einem Temperaturüberschuss bei weitem überwiegt. Lediglich der Zeitraum vom 19. bis 25. und nochmals der Monatsletzte waren zu niedrig temperiert. Besonders mild war das erste Monatsdrittel, dort lagen die Temperaturen vielfach um sechs bis acht Grad über dem langjährigen Durchschnitt, in der Kälteperiode lagen die Werte um etwa vier Grad zu niedrig.
Die Wolfacher Wetterstation errechnete für den März 2007 einen Mittelwert von 5,5 Grad, damit war der Monat um 1,3 Grad milder als ein Durchschnittsmärz. Trotz des winterlichen Intermezzos blieb die Zahl der sechs Frosttage um fünf Tage hinter dem Durchschnitt zurück. Das Monatsmaximum wurde am 14. und 15. mit jeweils +17,0 gemessen, die niedrigste Temperatur wurde am 11. mit -1,6 Grad abgelesen, am Erdboden war es mit -3,6 Grad am folgenden Morgen noch kälter.
Nachdem der Februar noch einen leichten Niederschlagsüberschuss erbrachte, zeigte sich der März trockener. Die in Wolfach gemessene Niederschlagsmenge betrug 92,1 Liter und lag um neun Prozent unter der Sollmenge. Die Anzahl von 17 Niederschlagstagen lag dagegen noch um einen Tag über dem Durchschnitt. Interessant ist, dass es im März mehr Schneefalltage gab als in jedem der hinter uns liegenden Wintermonate. Immerhin wurden 7 Tage mit Schnee oder Schneeregen gezählt. Eine geschlossene Schneedecke wurde in den Tallagen an vier Tagen gezählt. An einem Tag wurden auch gewittrige Entladungen beobachtet.
Sehr positiv ist das reichliche Angebot an Sonnenstunden zu sehen, im März schien die Sonne in Wolfach 139,7 Stunden lang und überbot damit den Sollwert um fast 39 Stunden oder um 38 Prozent. Damit schließt sich der März 2007 dem Trend der meisten Märzmonate des noch jungen Jahrhunderts an, die mit Ausnahme des letzten Jahres recht sonnenscheinreich waren.
Das Bewölkungsmittel errechnete sich zu 5,0 Achtel und lag um 0,6 Achtel besser als im Durchschnitt. Positiv zu sehen auch die Zahl der sechs heiteren Tage, die um zwei höher ausfiel. Dafür gab es mit 12 trüben Tagen drei solcher Tage weniger. Anfangs zeigte sich der März noch ganz schön stürmisch. Insgesamt wurden noch fünf Wind- und zwei Sturmtage gezählt. Am 1. wurde auch gleich die stärkste Windböe mit 78 kmh gemessen.
Eine interessante Beobachtung ergab sich auch bei der Betrachtung der Mitteltemperaturen der Monate des ersten Quartals. Nur um 0,4 Grad unterschieden sich die drei Monate. Normalerweise beträgt der Unterschied der Mitteltemperatur von Januar zu März 4,1 Grad und von Februar zu März 2,8 Grad. Dass über drei Monate hinweg praktisch die gleiche Durchschnittstemperatur anhält ist in dieser Jahreszeit recht ungewöhnlich.
Text und Meteogramm: Franz Schmalz