[01.08.2013]
Haslach.(csa) Am 25 Juli 1998 wurde die KZ-Gedenkstätte Vulkan am Haslacher Urenkopf eingeweiht. Vertreter der Kommune und der Gedenkstätteninitiative legten nun am Jahrestag am Mahnmal einen Kranz nieder.
Bürgermeister Heinz Winkler begrüßte zum Akt des Erinnerns neben den Initiatoren der Gedenkstäte um Sören Fuß auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, die seit 2006 ehrenamtlich den Aufschlussdienst am Schlagbaum an der zur Gedenkstätte führenden Straße, die auch als Zufahrt zum Deponiegelände Vulkan dient, erledigen und so dafür sorgen, dass die Gedenkstätte 365 Tage im Jahr tagsüber für Besucher stets zugänglich ist. Ein besonderer Gruß galt Sören Fuß und seiner Frau Christel als Hauptinitiatoren und unermüdliche Betreuer der Gedenkstätte. Winkler erinnerte an das erste von zahlreichen Häftlingstreffen, das an diesem 25. Juli vor 15 Jahren stattfand und Beginn einer andauernden Erinnerungs- und Aussöhnungskultur war, die die Gedenkstätteninitiative seither vorbildlich pflegt. Neben dieser Arbeit steht der Dienst an den Besuchern, Aufklärungsarbeit auch an Schulen und die Erforschung der grausamen Geschehnisse im Vordergrund der vielfältigen Aktivitäten der Gedenkstätteninitiative, die heute unter dem Dach des Historischen Vereins von Haslach ihr gutes und wichtiges Wirken entfaltet.
Sören Fuß hielt in seiner Gedenkrede fest, dass bis 1998 nichts am Lager Vulkan an die Leiden der Häftlinge erinnerte und ein großer Nachholbedarf in dieser Hinsicht herrschte. 1998 wurden 73 überlebende Häftlinge ausfindig gemacht, die Forschungsarbeit und der stete Kontakt zu Häftlingen und zwischenzeitlich deren Angehörigen hält bis heute an. Besonders den Angehörigen sei der Lagerstandort ein würdevoller Ort auch des persönlichen Gedenkens an ihr Angehörigen geworden. Hatte die Initiative ursprünglich vor allem die Aufarbeitung des Themas mit und für Schulklassen im Fokus, so sei gerade – mitbedingt durch den heute immer größer werdenden zeitlichen Abstand- stärker auch die Besucherarbeit mit Erwachsenengruppen in den Vordergrund gerückt. Dem Dank für die Unterstützung der Gedenkstätte durch Haslachs Gemeinderat und Bürgermeister schloss er ein großes Dankeschön gerade an die ehrenamtliche Schließdiensthelfer, Übersetzer und „Botschafter“ in den Schulen an, letztere haben auch zur Initiative des „Weges des Erinnerns“ geführt.
Die Kranzniederlegung durch Sören Fuß und Bürgermeister Heinz Winkler bewegte die Teilnehmer sichtlich, dieser symbolische Akt stellte für alle Beteiligten einen wichtigen Teil der lebendigen Erinnerungskultur für die Opfer und Mahnung für die heutige Generation wider das Vergessen dar.