Jahresversammlung des Verbandes der Klein- und Obstbrenner in Fischerbach

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[1.12.2004]
Fischerbach. Der Verband der badischen Obst- und Kleinbrenner veranstaltete in der Brandenkopfhalle seine Jahreshauptversammlung. Doch zuvor fuhren 60 geladene Gäste, unter ihnen der Bauernpräsident Gerd Sonnleitner noch auf den Ramssteinerhof zu Ulrich Müller und seiner Familie. "Wir wollten demonstrieren, wie wichtig die Nachhaltigkeit in der Politik ist.", sagte Müller, der zweite Vorsitzende des badischen Verbandes und BLHV-Kreisvorsitzender. Er machte darauf aufmerksam, dass die Brennereien einen wesentlichen Beitrag für die Offenhaltung der Landschaft und für das Einkommen der Bauern leisten. Sonnleitner gab zu, dass es für ihn ein besonderes Erlebnis war, bei Familie Müller zu sein. Am liebsten wäre er noch länger auf dem Hof geblieben, gab er zu. Hier bekam er umfassende Informationen zum Betrieb und auch zur Heimatkunde. "Es gibt wunderschöne Höfe, die Landschaft ist gepflegt.", schwärmte er von Fischerbach.

Fischerbachs Bürgermeister Armin Schwarz hieß die zahlreichen Gäste dann am Abend in der Brandenkopfhalle willkommen. Dass alle eine so schöne Kulturlandschaft genießen könne, dafür sorgen natürlich in erster Linie unserer bäuerlichen Betriebe, erklärte er. "Wir schätzen in Fischerbach, im Kinzigtal und im Ortenaukreis, was unsere Bauern tagtäglich leisten.", betonte er. Er nahm die Gelegenheit wahr, zu betonen dass die Gemeinde hinter den Landwirten steht. "Ich bitte alle Funktionäre im Raum , dafür zu kämpfen, dass die Vielfältigkeit der Existenz und Standbeine der Landwirte in Zukunft gewährleistet ist.", sagte er. Nur das macht es möglich, dass die Landwirte auch in Zukunft noch existenzfähig sind. Auch die kleinen Brennerein müssen eine Zukunft haben, es sei ein Standbein der Landwirte. Er betonte, dass sein Herz für den Bauernstand schlägt, denn er entstammt auch einer Bauernfamilie.

Zwei BLHV-Kinder, Kartrin und Felix Schwendemann aus Biberach spielten einen Sketch für den wichtigsten Gast des Abends Gerd Sonnleitner. Frech deckten sie Mißstände auf, mit denen sich die Kleinbrenner herumschlagen müssen. Sonnleitner bedankte sich bei den Kindern. "Ihr hab das toll gemacht.", auch Siegfried Hornung freute sich darüber, dass die Kinder frisch und frei von der Leber weg Probleme angesprochen haben, dies kommt an, freute sich der erste Vorsitzende des Verbandes der badischen Klein- und Obstbrenner. Ebenfalls zu Gast waren benachbarte Verbände und Vertreter der Bundesmonopolverwaltung, des Ministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft und der Zentralstelle Abfindungsbrennen in Stuttgart. Auch Gerald Erdrich, der Geschäftsführer des Deutschen Verbandes der Klein- und Obstbrenner sprach in der voll besetzten Brandenkopfhalle. Der Tenor des Abends war, dass die Vermarktung für Obstbrände verbessert werden muss, damit es sich auch lohnt, weiter für die Erhaltung des Brandweinmonopols zu kämpfen. Die Produkte müssen Einzug in die Läden halten, das läßt sich jedoch nur durch Zusammenschlüssen realisieren.

Sonnleitner sprach als Hauptredner des Abends über die Bedeutung der Abfindungsbrennerei für die Landwirtschaft. Gleich zu Beginn seiner Rede brachte der Bauernpräsident die Anwesenden auf seine Seite: "Wir brauchen die Klein- und Obstbrenner", sagte er. Er versuchte alle aufzumuntern, auch wenn es oft Probleme gibt, die stecke man weg: "Unsere Bauernhöfe haben eine Perspektive.", damit machte er vielen Mut. Mit Humor brachte er ernste Themen zur Sprache und unternahm rhetorisch auch Ausflüge in die große Europapolitik, an deren Front er auch für die Landwirte kämpft. Seine klaren Worte fanden Anklang. Die Berliner Politik sei ein großer Schwachpunkt, nationale Alleingänge konterkarrieren den Fleiß der Bauern. Man brauche eine verlässliche Politik und Sicherheit auf lange Zeit. In der anschließenden Podiumsdiskussion standen die Fachleute Rede und Antwort.

Foto: Claudia Schmid (Gemeinde Fischerbach), Gerd Sonnleitner (BLHV-Präsident), Bürgermeister Armin Schwarz, Andrea Summ (Gemeinde Fischerbach). Der Bauernpräsident trug sich am Rande der Veranstaltung in das goldene Buch der Gemeinde Fischerbach ein.

Text und Fotos: Anke Bauer

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